Einen schönen Empfang bereitete die Politische Gemeinde Au den Bewohnerinnen und Bewohnern, die am Montagabend an den von der CVP Au-Heerbrugg organisierten Behördenanlass kamen. Vor dem Werkhof standen zwei Prototypen der möglichen künftigen Weihnachtsbeleuchtung.Die Harfen, die seit Jahrzehnten als Weihnachtsbeleuchtung dienen, werden wohl in ein paar Tagen ihre letzte Saison beginnen. Eine breit abgestützte Projektgruppe hat sich mit dem Ersatz befasst. «Es sind gefallene Sterne», sagte Gemeindepräsident Christian Sepin. Die Sterne werden nicht mehr entlang der Hauptstrasse an Kandelabern angebracht. «Wir dürfen die Leuchten nicht dimmen, folglich wirkten die Sterne dort nicht.» Sie werden in den Zentren von Au und Heerbrugg Akzente setzen. Für welche der beiden Varianten – Fiberglas oder Aluminium – sich die Projektgruppe entscheidet, hängt auch vom Ausgang des Praxistests ab. «Wir werden sie mehrmals auseinandernehmen und montieren.» Womöglich leuchten im Advent 2022 in Au und Heerbrugg die Sterne am Boden.Langfristig plant die Politische Gemeinde, die Zentren beider Dörfer zu entwickeln. In Au ist dies das Bahnhofquartier. Dort wird eine Planungszone erarbeitet. Es gibt bereits einen möglichen Investor.Mit einem Zeitrahmen von 50 Jahren rechnet Christian Sepin, um Widnau und Heerbrugg besser miteinander zu verbinden. «Die Bahnstrecke wirkt wie eine Trennlinie.» Der Effekt wurde mit dem Bau der Unterführung beim Entenbad vor 40 Jahren stärker. «Es ist noch kein Weg beschrieben.»Die Bürger hatten den Gemeinderat beauftragt, das Parkregime auf dem Dorfplatz zu überarbeiten. «Wir werden das wilde Parkieren regeln, ohne unser Leben einzugrenzen.»Einen Bürger interessierte es, wann die Fussgänger- und Velobrücke nach Lustenau gebaut wird. «Wir bereiten mit dem Kanton und dem Bundesland die Verträge vor», sagte der Gemeindepräsident. Das Ziel, im Jahr 2023 bauen zu können, sei sportlich gewählt.Kürzlich hatte die Primarschule Au-Heerbrugg angekündigt, dass sie die Trägerschaft und den Standort der Bibliothek/Ludothek aufgibt und der politischen Gemeinde überträgt (siehe Ausgabe vom 11. November). Das löste Unmut aus. Einige Votanten mahnten am Montagabend an, dass aus dem Provisorium im «alten Coop» kein Dauerzustand werden dürfe. Die Bibliothek solle möglichst nah beim Schulhaus Wees, ihrem Noch-Standort liegen und langfristig aufgewertet werden.Dies wäre gewährleistet, würde die Bildungseinrichtung dereinst ins Pfarreizentrum der Katholiken integriert. An diesem Projekt arbeitet die Kirchgemeinde seit mehr als drei Jahren. «Wir haben einen Planungsstopp mit der Schule und der politischen Gemeinde eingelegt, bis die Trägerschaft der Bibliothek/Ludothek geregelt ist», sagte Präsidentin Monika Bürki. Das Projekt brauche Zeit, und die habe die Bibliothek, sagte sie. Bürki leitet die Einrichtung seit dreissig Jahren.Ein Teil der Zentrumsplanung obliegt der politischen Gemeinde. Die Kirchstrasse ist erneuert. «Wir bekommen noch nicht den Boden, um das Gemeindehaus auf dem Dorfplatz bauen zu können», lautete die Antwort des Gemeindepräsidenten. Ein anderer Bürger brachte die Idee ein, das Gemeindehaus nach Heerbrugg zu verlegen und eine Fusion mit Widnau anzustreben (G 2). «Wir wissen nicht, wen wir heiraten», sagte Christian Sepin. Ein Verwaltungsgebäude sei bei einer Fusion nicht das erste Thema. «Ein gutes und funktionelles Gebäude auf dem Dorfplatz kann auch anders genutzt werden.»Weitere Korporationen beider Dörfer berichtetenEinen Rückblick aus Sicht der OMR (Oberstufe Mittelrheintal) hielt Vizepräsidentin Irene Gubelmann. Vor zwei Jahren bezog die Schule den C-Trakt des Schulhauses am Kirchplatz in Heerbrugg. Nun liegt die Schlussabrechnung vor. «Aus unserer Sicht ist es eine Punktlandung», sagte Irene Gubelmann. Die 50 000 Franken Mehrkosten sieht sie in Zusammenhang mit unvorhergesehenen Pfählarbeiten mit Kosten von 100 000 Franken.Armin Bartl, Präsident der Reformierten von Berneck, Au und Heerbrugg, zog sein Fazit aus der Pandemie. Er beobachte, dass sich in der Gesellschaft ein unschöner Egoismus ausbreite. «Wir hoffen, dass es den neuen Jugendarbeiterinnen Alexandra Steiger und Sam de Keijzer gelingt, jungen Menschen christliche Werte zu vermitteln.» Corona wirke sich auf das Budget hingegen positiv aus. Viele Anlässe konnten nicht durchgeführt werden.Rico Kellenberger präsidiert seit Jahresbeginn die Ortsgemeinde. Er stellte der Bevölkerung vor, wie er sein Amt führt. Er nannte die Stichworte Sozial- und Fachkompetenz, Führung, Strategie und Partnerbetreuung.Die Katholische Kirchgemeinde Heerbrugg nutzte den Behördenanlass nicht, um sich mit der Bevölkerung auszutauschen.