Yves Solenthaler«Das Rennen ist so verlaufen wie erhofft», sagt Simon Vitzthum, «ich fuhr schon im Tessin schnelle Rundenzeiten, hatte dort aber im ersten Umgang einen defekten Schuh.»Was uns wieder mal vor Augen führt: Im Cross Country ist kein Materialfetzen vor einem Defekt gefeit. Vitzthums Schuh war übrigens einem Bike eines Konkurrenten in die Speichen geraten. Mit dem Resultat von Buchs wird ein Schuh daraus: Der kaputte Schuh hat vor einer Woche im Tessin ein gute Klassierung verhindert.Plötzlich im Duell mit Weltcup-KoryphäenVitzthum fuhr hinter Sieger Lars Forster und Mathias Flückiger in einer Gruppe mit Florian Vogel und Reto Indergand, gestandenen Weltcuppiloten. «Reto hatte ich im Griff», freut sich Vitzthum über die letzte Runde. Dem verpassten Podestplatz trauert er nicht nach: «Es ist fast nicht möglich, einen so erfahrenen Fahrer wie Flo im Finish auszutricksen. Ich hab’s aber versucht.»Dass sich einige wohlklingende Namen – etwa Nino Schurter – hinter dem Rheinecker klassierten, der gemäss Weltrangliste die Nummer 22 des Rennens war – lässt vor seinem zweiten Elite-Jahr auf Fortschritte schliessen.«Ich bin gut vorbereitet», sagt Vitzthum. Aber das sollte vor der Saison jeder sein und keiner würde das Gegenteil behaupten. Bei Vitzthum hat die Vorbereitung einen Namen: Bahnrennen.Der 23-Jährige ist in der Saisonpause oft auf dem Oval angetreten, er wird auch im Sommer wieder auf der Bahn trainieren. «Der Fokus bleibt aber auf dem Mountainbike», sagt Vitzthum, vielmehr empfindet er das Bahntraining als hilfreich im Gelände: «Ich habe an Viertagesrennen in Holland teilgenommen, wo man zwischen 17 und 0.30 Uhr regelmässig hoher Intensität ausgesetzt ist.» Die Biker fahren in ihren knapp 90-minütigen Cross-Country-Rennen nahezu dauernd in hoher Intensität. Dennoch ist die Kombination Mountainbike/Bahn sehr ausserge- wöhnlich. «Vielleicht hat bisher noch niemand die Gemeinsamkeiten entdeckt», lacht Vitzthum.Thomas Litscher leidet seit einer Woche an Heuschnupfen. In Buchs war in den ersten zwei Runden zu sehen, dass ihm die Energie fehlte. Dann konnte der 29-jährige Thaler doch noch Energiereserven anzapfen und verbesserte sich vom 13. auf den achten Platz. «Übers Limit konnte ich meinen Körper auch dann nicht fordern, unter den Umständen bin ich mit dem Rennen zufrieden.» Er werde jetzt versuchen, die Allergie zu ergründen.Sein Fokus ist auf den Weltcup-Auftakt vom 19. Mai in Albstadt gerichtet. Dasselbe gilt für Gesamtweltcup-Titelverteidigerin Jolandea Neff. Die 25-Jährige ist in Buchs von Ramona Forchini um 35 Sekunden distanziert worden. Namentlich in den Aufstiegen konnte Neff nicht mit der Toggenburgerin mithalten, die 2015 U23-Weltmeisterin wurde, aber in der Elite bisher nicht zur Weltklasse zählt.Ronja Blöchlinger konstant auf dem vierten PlatzDie Häädler U19-Juniorin Ronja Blöchlinger erreichte in ihrer Kategorie den vierten Platz. Damit war die World-Series-Siegerin von Marseille nicht ganz zufrieden, sie zeigte aber ein konstant gutes Rennen. Ihr Bruder Noah fuhr in der Elite auf den 16. Platz. Mit einem Top-20-Rang kann er mit Startnummer 58 zufrieden sein. Robin Spiess aus Kriessern erreichte Platz 32. Sein Bruder Dave wurde in der U19 Zehnter, Stiven Thür (Berneck) musste sich mit dem 25. Rang zufrieden geben.