Gerade darin liegt das Wunderschöne, wir sind nicht perfekt. «Du bist wunderschön mit all deinen Fehlern, du bist wunderschön mit deinen Schwächen. Du bist einzigartig!» Das sagt der indienstämmige Entertainer und Universitätsdozent Biyon Kattilathu. «Verlasse die Welt ein wenig schöner, als du sie vorgefunden hast.»Und genau so einzigartig sind Bäume. Keiner gleicht dem anderen. Mit mehr als 60000 Arten sind sie eine sehr erfolgreiche Gruppe pflanzlicher Lebewesen. Viele sind aber nur regional vorkommend, denn etwa die Hälfte der Arten lebt beschränkt auf ein Land der Welt. Dabei gibt es aber Länder, die obenausschiessen. Zum Beispiel gibt es in Brasilien 8700 Baumarten.In der Schweiz hingegen kommen wir auf nur knapp 50 Arten. Nicht so üppig. Trotzdem ist die Schweiz mit ihren verschiedenen Höhenlagen, Klimaregionen und Wäldern für Bäume ideal. Auch die Förster freut’s, denn Holz ist ein wichtiges, nachwachsendes Gut der Schweiz. Nicht umsonst ist der häufigste (weil im Unterland angepflanzte) Baum die Rottanne, auch Fichte genannt.Doch wir wollten doch von der Einzigartigkeit sprechen. Die Gestalt der Bäume ist nicht einmal in der eigenen Art gleich: Egal, ob an heissen Standorten, in felsigen Regionen, feuchten Mooren oder im Hausgarten, sie verändern ihren Wuchs, ihre Gestalt und ihre Höhe, indem sie sich an die gegebenen Bedingungen anpassen. Viele Tiere sehen für uns genau gleich aus; von Ameise zu Ameise sehen wir keinen Unterschied.Bäume sind wie Menschen, gebeutelt und geschüttelt vom Leben, situationsangepasst modifiziert und trainiert, immer wieder den Kopf Richtung Sonne wendend und (gerade jetzt) zum Durchhalten verurteilt. Bäume sind uns unheimlich ähnlich, ja viele Naturnostalgiker können zum Beispiel im keltischen Baumkreis eine Ähnlichkeit zwischen Mensch und Baum finden.Wenn Sie also das nächste Mal in den Wald oder Park gehen, schauen Sie doch die Bäume einmal mit anderen Augen an: Uns näher verwandt als wir nur glauben.Bert StankowskiWeisslingenwww.hostako.npage.eu