04.10.2020

Badisaison: Weniger Verlust als erwartet

Eine spezielle Badesaison hat geendet. Trotz durchzogener Bilanz befürchteten viele Bademeister höhere Einbussen.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
«Ob eine Badesaison erfolgreich war oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab», sagt Michael Marti, Betriebsleiter Freibad Speck und Badeanlage Farbmüli in Thal. Weil sie ihren Erfolg einerseits an der Zahl gravierender Unfälle, andererseits an den Einnahmen messen, sei es eine gute Saison gewesen; es gab keine ernsten Unfälle und viele Tagestickets konnten verkauft werden.«Obschon wir einen Monat später öffneten, verzeichneten wir ähnlich viele Gäste wie letztes Jahr», sagt Michael Marti, «vor allem Ende Juli und Anfang August empfingen wir mehr Gäste.» Dass der Verlust weniger tief ausfällt, wie Anfang Saison prognostiziert, sei dem recht guten Wetter geschuldet. Positiv herauszustreichen sei, dass das Schutzkonzept funktioniert habe und sich die Mehrheit der Gäste vorbildlich daran hielt.Regenwetter schadet mehr als die Pandemie«Obwohl wir erst später starten konnten, empfingen wir vor allem während der Sommerferien mehr Gäste als sonst», sagt André Steiger, Bademeister im Freibad Widnau. Deshalb falle die Bilanz nicht so schlecht aus, wie zuerst befürchtet. «Ständiges Regenwetter hätte uns mehr geschadet als die Pandemie», sagt er. Das Schutzkonzept erlaubte es, dass sich gleichzeitig 1500 Personen im Bad aufhalten durften. Dieses Limit sei aber nur zwei- bis dreimal erreicht worden.Auch für Mauro Di Cugno, Bademeister im Schwimmbad Rheineck, war die Saison besser als erwartet. Nach der Eröffnung am 8. Juni seien viele Saisonabos verkauft worden. Nicht zuletzt, weil der Stadtrat entschieden hatte, sie zum halben Preis anzubieten. «Trotz der speziellen Bedingungen sind wir zufrieden», sagt der Bademeister, «schliesslich blieben wir unfall- und ansteckungsfrei.» Durchschnittlich besuchten täglich 650 Gäste das Freibad. Dank des Schutzkonzeptes konnte man das Vollmondschwimmen und ein kleines Freibadkonzert durchführen.Für Christian Baumgartner, Bademeister im Schwimmbad Bruggerhorn, hat die Pandemie nur einen Vorteil gebracht: «Der Campingplatz war so gut ausgebucht wie noch nie.» Hatte man im letzten Jahr an Rekordtagen 5000 Gäste im Bad, waren es heuer nur die Hälfte.Statt Saisonabonnements Stempelkarten«Wir mussten auf viele spezielle Aktivitäten wie Seifenrutschen oder Ballonwettbewerbe verzichten», sagt Heinz Stampfl, Bademeister vom Freibad Oberriet. Obschon keine Saisonkarten angeboten wurden, war der Sommer besser als erwartet. Immerhin an knapp zehn Tagen kam es zu Engpässen, weil nicht mehr als 450 Gäste gleichzeitig im Bad sein durften.«Wir erwarteten eine sehr schlechte Saison», sagt Christian Freund, Präsident Baggerseeverein, «schliesslich lag die Gästezahl beim Baggersee Kriessern rund einen Viertel unter dem langjährigen Durchschnitt.» Damit müsste und dürfte man zufrieden sein.«Der Verlust ist eher höher als erwartet», sagt Christoph Meyer, Pächter Strandbad Diepoldsau. Die Saison mit den sich laufend ändernden Vorgaben sei schwierig und aufwendig gewesen. Statt Saisonabos hätten sie Stempelkarten verkauft. Nach 15 Eintritten konnte man gratis ins Bad. «Im Verhältnis zu einer gewöhnlichen Saison wurden nur knapp ein Sechstel der Karten verkauft.»Immerhin wurde gegen Ende der Saison bei gutem Wetter eine Jazz-Lounge mit Carlo Lorenzi durchgeführt – er spielte auf der anderen Uferseite des Strandbades – und zum Abschluss der Saison konnte ein Oktoberfest veranstaltet werden.«Das war die schlechteste Saison seit Jahren», sagt Werner Rüegg, Präsident Schwimmbad Genossenschaft Heiden. Dank der schönen Spätsommertage sei das Minus weniger hoch ausgefallen als erwartet. Statt 320 wie im letzten Jahr, hätten sie in diesem Jahr nur 135 Saisonabos verkauft. Das Schwimmbad war an 127 Tagen geöffnet und empfing durchschnittlich 180 Gäste. Werner Rüegg rechnet mit keinen Folgen, ausser, dass sie jetzt für einen ähnlichen Fall, auf den Schutzkonzepten aufbauen können.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.