12.08.2020

Badekurort Wolfhalden blieb ein Traum

Von Peter Eggenberger
aktualisiert am 03.11.2022
Zwischen 1850 und 1914 erlebte der Tourismus im Appenzeller Vorderland goldene Zeiten. Davon zeugt bis heute das stattliche Gebäude im Weiler Schönenbühl. Allerdings vermochte sich das hier erbaute Kur- und Badehotel nie zu etablieren.1682 wird das Bad im Schönenbühl in der Appenzeller Chronik von Pfarrer Bartholome Bischofberger als bedeutendes Heilbad aufgeführt. Auch im Buch «Gemeindegeschichte von Wolfhalden» wird das Bad thematisiert: «In den 1880er-Jahren wollten Ortspfarrer Friedrich Albert Herzog und Posthalterin Catharina Sturzenegger das (...) Heilwasser vom Schönenbühl ins Dorfzentrum leiten. Diese nie verwirklichte Idee wurde von Zimmermeister August Lenggenhager aufgegriffen. In der Folge erwarb er 1892 die alte Badwirtschaft und eine benachbarte Bauparzelle, auf der er ein stattliches Gasthaus samt Saal namens ‹Ochsen› erstellte. Schon bald aber geriet Lenggenhager mit seinem Hotel in Schwierigkeiten und musste die Liegenschaft verkaufen.» In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg suchten städtische Gemeinden grosse Liegenschaften, um Kindern aus Industriequartieren erholsame Ferien zu ermöglichen. Dies verhalf auch dem «Ochsen» zu einer neuen Aufgabe. 1901 wurde der Ferienkolonieverein Töss neuer Besitzer, und über hundert Jahre lang bewährte sich das «Ferienheim Schönenbühl» als Erholungsort. Ab 2010 waren Ferienaufenthalte in Wolfhalden immer weniger gefragt, so dass der Ferienkolonieverein Töss 2014 die Liegenschaft verkaufte. Das in der Folge die Runde machende Gerücht, im Schönenbühl entstehe ein Sektentempel, erwies sich als haltlos. Als neuer Eigentümer unterzog Immoblienunternehmer Walter Hönig aus Heiden die Liegenschaft einer stilgerechten Sanierung und realisierte drei grosszügige Wohneinheiten. Gleichzeitig entstand gegenüber ein Neubau, in dem sich Garagen und Abstellräume verwirklichen liessen. Peter Eggenberger

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