20.09.2021

Bach und Mozart im Mittelpunkt

Der Altstätter Konzertzyklus präsentierte zwei Perlen der klassischen Kirchenmusik.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Am frühen Sonntagabend erklangen in der katholischen Pfarrkirche in Altstätten die Kantate «Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen» BWV 12 von Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750) und die «Vesperae solennes de Confessore» KV 339 von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 bis 1791). Mitwirkende waren die Chorakademie St. Nikolaus Altstätten und die Solistinnen und Solisten Maria Reina Navarro Crespo (Sopran), Martina Gmeiner (Alt), Maximilian Vogler (Tenor), und Michael Blume (Bariton) sowie das Orchester St. Nikolaus Altstätten. Die Gesamtleitung oblag der Altstätter Chorleiterin Alexandra Schmid. Perfekte Musik für denDank-, Buss- und BettagMit den beiden Werken hatte die Chorakademie St. Nikolaus die perfekte Musik für das Schweizer Dank-, Buss- und Bettagskonzert gefunden. Die barocke Bach-Kantate verlieh dem Weinen und Klagen des Busstages stimmigen Ausdruck. Gleichzeitig schuf sie aber auch den versöhnlichen Ausklang in der Hoffnung, die der Gläubige aus dem Gebet schöpft: «Was Gott tut, das ist wohlgetan, dabei will ich verbleiben, es mag mich auf die raue Bahn Not, Tod und Elend treiben, so wird Gott mich ganz väterlich in seinen Armen halten, drum lass ich ihn nur walten.» Nach einer gefälligen instrumentalen kurzen Sinfonia als Einleitung gestalteten der Chor und die Solisten ein herrliches Klangbild. Es gelang den Sängern gemeinsam mit dem Orchester hervorragend, das grossartige Werk Bachs lebendig zu interpretieren und damit den Konzertbesuch zu einem würdigen Musikerlebnis zu machen.Auch Mozarts lateinisch gesungene «feierliche Bekennervesper», als Gebetslieder vertonte Psalmen, zeugen vom Vertrauen des Menschen auf Gott. Das Werk schliesst mit dem «Magnificat», der Verherrlichung Gottes nach dem Lukas-Evangelium 1, Vers 46 bis 55. Jeder Psalm endet mit den Worten: «Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist. Wie es war am Anfang, jetzt und immerdar von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen». Die klassischen Vespergesänge, insbesondere der Lobgesang «Magnificat» der Gottesmutter Maria erstrahlten in der Altstätter Interpretation mit grosser Intensität und brachten die musikalische Dichte der Komposition Mozarts deutlich spürbar zur Geltung. Nach dem letzten «Amen» herrschte minutenlanges besinnliches Schweigen. Erst dann folgte der stürmische und lange anhaltende Applaus des restlos begeisterten Publikums. Dass die Ausführenden auf eine Zugabe verzichteten, war wohltuend, denn den beiden gehaltvollen Werken und dem letzten, klangvollen «Amen» war wirklich nichts mehr hinzuzufügen.Max Pflüger

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