Einen harten Ritt haben Veranstalter und Macher der diesjährigen Autoshow Rheintal hinter sich. Schon lange hatte man sich auf den Event vorbereitet, hatte Inserate geschaltet, das am Freitag dieser Zeitung beiliegende Sonderheft zusammengestellt, die eigenen Schauräume kundenfreundlich gestaltet und mit grossem Aufwand dekoriert. Viele dieser Mühen waren vergebens, da sich in den letzten Tagen vor der Ausstellung die Meldungen über die weltweite Coronavirus-Pandemie überschlugen. Das Organisationskomitee verkürzte die Autoshow auf einen Tag. Die Autohändler sollten daher nur am Samstag ihren Showroom öffnen und auf Festwirtschaften verzichten.Vor verschlossenen TürenAn diesem Samstag war dann alles noch einmal anders. So standen die Auto-Aficionados bei den teilnehmenden Autohäusern in Heerbrugg vor verschlossenen Türen. Die frisch gewaschenen Mercedes-, BMW-, VW- und Audi-Boliden standen mit glänzend poliertem Chrom und tiefschwarzen Reifen in Reih und Glied vor den Garagen und Verkaufsräumen, die allerdings den ganzen Tag geschlossen blieben. So auch bei der Zollgarage in Kriessern, wo auf dem Vorplatz Markus und Andrea Frei mit ihrer kleinen Tochter durch die in Reih und Glied aufgestellten neuen Mazdas pilgerten. «Ja, wir sind wegen der Autoshow gekommen, da wir für unsere Familie ein neues Fahrzeug anschaffen wollen. Vor Ort mussten wir feststellen, dass geschlossen ist. Aber wir sind deswegen nicht enttäuscht. Es ist, wie es ist. Diese Massnahmen zur Eindämmung der Verbreitung dieses Virus sind sicherlich nötig.» Einige Kilometer weiter war alles ganz anders. Beim Autohaus Hirn in Balgach war Betrieb. Verkäufer und Kunden unterhielten sich angeregt über die ausgestellten Modelle. Über neue Renaults, Kias, Suzukis und Opel. «Es ist heute sehr gut gelaufen», erzählt ein sichtlich entspannter Geschäftsführer Pascal Hirn, «die Begrüssung verläuft halt anders, ohne Handschlag.» Weniger Besucher, aber interessierte«Es sind schon wesentlich weniger Besucher als in den letzten Jahren, aber jene, die kommen, die wollen wirklich etwas.» Diese Aussage konnten unisono dann auch Geschäftsführer Michael Höfel und Isabelle Höfel von der ebenfalls geöffneten VW-Garage Thurnheer AG in Diepoldsau bestätigen. «Schade, dass die Beteiligung der Händler an der Autoshow heute so unterschiedlich ist, denn eine Konzentration der Ausstellungen an einem Wochenende ist prinzipiell sehr gut». Man halte wie in den letzten Jahren auch am Sonntag offen und bewirte die Gäste mit Getränken und in Schutzatmosphäre luftdicht verpackten Snacks. Und immer wieder Händewaschen. «Klar kommen weniger Leute, denn im Moment haben sehr viele wohl andere Sorgen als ein neues Auto», so Michael Höfel.Louis Zünd von Opel Zünd in Widnau schlägt in dieselbe Kerbe: «Ich bin unter den gegebenen Umständen sehr zufrieden, es war für uns ein schöner Tag, wir haben das Beste aus der Situation gemacht». Am Vormittag habe noch ein Treffen von etwa zwanzig Elektroauto-Fahrern stattgefunden.Gleich beide Garagen der Büchel AG in Oberriet zeigten die neuesten Modelle von Hyundai und Toyota. Luzia Büchel berichtet, dass man sich bei der Gestaltung der Ausstellung viel Mühe gegeben habe. «Und es waren den ganzen Tag über Leute da. Sie konnten neben unseren neuen Modellen auch eine Gastausstellung von Brillen Kühnis bewundern. Roland Züger, Geschäftsleiter in Altstätten, machte gratis Sehtests und Brillensäuberungen.Gerhard HuberMehr Bilder auf Seite 19 und auf rheintaler.ch