29.01.2022

Ausserrhoden hält an seriellen Coronatests an Schulen fest

Trotz knapper Laborkapazität werden Ausserrhoder Schülerinnen und Schüler weiterhin regelmässig auf Covid-19 getestet.

Verschiedene Kantone, darunter Graubünden und Aargau, haben ihre repetitiven Testungen an Schulen eingestellt, weil die Labore aufgrund der hohen Fallzahlen wegen Omikron an ihre Kapazitätsgrenzen gestossen sind. Der Kanton St.Gallen stellte gar per 28. Januar die Ausbruchstestungen an Schulen zumindest vorläufig ein. Anders Appenzell Ausserrhoden. Weshalb sind hier weiterhin serielle Testungen auf Volksschulstufe möglich? Auf Anfrage heisst es seitens Andreas Disch von der Kommunikationsstelle des Kantons, bisher habe der Testanbieter Misanto mit Sitz in Frauenfeld, mit dem der Ausserrhoden zusammenarbeitet, genügend Testkapazitäten. Vereinzelte Verzögerungen seien, wie auch bereits in der Vergangenheit vorgekommen, nicht ausgeschlossen und teilweise auf Logistikprobleme zurückzuführen. Mit Misanto sei man in engem Kontakt, sodass die Situation laufend beurteilt werden könne. In Ausserrhoden sollen an den Schulen so lange serielle Tests durchgeführt werden, wie es die pandemische Situation erfordert. Mit diesem Vorgehen könnten auch asymptomatische Erkrankungen erkannt werden, was die Verbreitung des Coronavirus eindämmt. Ein weiterer Faktor sei die Priorisierung seitens des Labors, welche die Testkapazitäten an den Schulen beeinflusse. 10- bis 19-Jährige am stärksten betroffenDie Virusvariante Omikron sorgt im ganzen Land zu rekordhohen Fallzahlen. In Ausserrhoden liegt die Inzidenz der letzten 14 Tage bei 3807,7 pro 100 000 Einwohnern. Die Altersklasse der 10- bis 19-Jährigen ist momentan am stärksten vom Infektionsgeschehen betroffen.  Das hat auch Auswirkungen auf den Schulbetrieb: Aktuell sind im Kanton (Stand 27. Januar) 272 Lernende im Alter von 5 bis 15 Jahren in Isolation. Bei rund 5900 Lernenden der Volksschule sind dies 4,61 Prozent. Wie das Departement für Bildung und Kultur mitteilt, sind auf der Stufe Sek II (16- bis 19-Jährige) 12 von rund 1400 Lernenden in Isolation. Dies entspricht 0,86 Prozent. Bei den Mitarbeitenden der Volksschule sind von rund 800 Personen 37 in Isolation (4,63 Prozent). Das Berufsbildungszentrum Herisau und die Kantonsschule Trogen sind nach Angaben der Kantonskanzlei aktuell kaum von Ausfällen betroffen. Es befindet sich eine von 200 Mitarbeitenden in Isolation. In Quarantäne sind 118 Lernende der Volksschule, was 2 Prozent entspricht und 1 Mitarbeitende der Volksschule (0,13 Prozent). Auf der Stufe Sek II befinden sich fünf Lernende in Quarantäne (0,36 Prozent). Mitarbeitende sind auf dieser Stufe zurzeit nicht von Quarantänemassnahmen betroffen. Stellvertretungen sind gefragtViele Ausfälle durch Quarantäne und Isolation erschweren die Suche nach Stellvertretungen mit der nötigen fachlichen Qualifikation. Aufgrund der Covid-19-Situation verschärfe sich die Situation, wenn mehrere Lehrpersonen einer Schuleinheit gleichzeitig erkranken, sagt Andreas Disch. Die Zahl der Ausfälle im Lehrkörper sei momentan stabil. Bis anhin sei es den Schulträgern gelungen, Stellvertretungen zu finden. Um den Schulbetrieb aufrechterhalten zu können, werde beispielsweise die Lektionenzahl von Teilzeitmitarbeitenden erhöht, oder es werden pensionierte Lehrpersonen eingesetzt. Ausserdem ermöglicht es die Pädagogische Hochschule St. Gallen weiterhin, dass Studierende trotz laufendem Studium an den Volksschulen eingesetzt werden können.

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