Sie erinnerten ein bisschen an eine futuristische Armee aus Ausserirdischen, heisst es in einer Medienmitteilung der Internationalen Rheinregulierung. Gemeint sind die weissen Apparaturen auf dünnen Eisenstangen, die auf der Dammkrone im Baustellenbereich zu finden sind. Noch mehr der sogenannten «Base Time Locator» sind am Dammfuss entlang des Sickerkanals aus dem Boden ragen.
«Aliens» überwachen den Boden
Die 178 aufgebauten Messstationen erfassen mittels GPS Setzungen, Hebungen oder auch vertikale Dammbewegungen. Sie agieren als eine Art Frühwarnsystem für einen sogenannten Grundbruch. Einen solchen gelte es zu verhindern, schreibt die IRR.
Als man den Diepoldsauer Durchstich vor über 100 Jahren baute, kam es an vereinzelten Stellen zu Grundbrüchen. Vereinfacht gesagt sank der Damm aufgrund der zusätzlichen Belastung in den Untergrund ab und drückte dabei seitlich Boden nach oben.
Die aktuell laufenden Bauarbeiten belasten stellenweise den setzungsempfindlichen Torfboden. Bewegt sich eine Station mehr als 3 cm, wird die Stelle analysiert und ein Geotechniker hinzugezogen. So lassen sich rechtzeitig Schäden am Damm und am Sickerkanal verhindern.
Messstationen bleiben drei Jahre
Die Messstationen bleiben während der gesamten Bauzeit, welche voraussichtlich 3 Jahre dauert, bestehen. Daniel Dietsche, der Rheinbauleiter Schweiz sagt:
Es wird interessant sein, zu beobachten, wie der Torfboden auf die neuerliche Belastung der Bauarbeiten reagiert.
Wann die Bewegungen einsetzen und wieder abklingen, werde die Bauarbeiten beeinflussen. Dietsche ergänzt zudem: «Auch während der Bauarbeiten muss der Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser jederzeit gewährleistet sein.»