Was war das für ein Fasnachtsumzug! Die Bedingungen konnten nicht besser sein: Die eisige Kälte der Vortage war vorbei und auch die Sonne wollte sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Tausende Zuschauerinnen und Zuschauer strömten von allen Seiten ins Dorf, das bereits eine halbe Stunde vor dem Startschuss förmlich aus allen Nähten platzte. Die 43 Gruppen legten sich mächtig ins Zeug, damit auch der farbliche und musikalische Teil das Prädikat «sensationell» erhielt.
Chippendales-Konkurrenz aus Oberriet
Roman Federer und Pascal Roth moderierten den Umzug mit viel Humor. Die zwölf Guggen, zehn davon aus der Region, heizten dem Publikum mächtig ein. Frieren musste bestimmt niemand mehr. Nicht mehr von der Fasnacht wegzudenken sind die Perchtawiiber, die auch dieses Jahr den Weg von den nebligen Wäldern hinunter nach Rebstein fanden. Auf den ersten Blick mögen die Frauen nicht unbedingt vertrauenserweckend aussehen.
Ein Händedruck eines Perchtawiibs bringt Glück
Doch der Schein trügt, denn sie bewahren das Gute und bekämpfen das Böse. Man sagt, ein Händedruck der Perchtawiiber bringe Glück. Kurz darauf verzückte das Oberrieter Hobel-Team vor allem den weiblichen Teil des Publikums. Die Chippendales müssen sich warm anziehen, denn im Rheintal mausert sich ein ernst zu nehmender Konkurrent.
Wankende Appenzeller – stolze Fussballer
Unter dem Motto «Kultur neben der Spur» erinnerte die «ferien gmbha» an jene Appenzeller Sennen, die an der letzten Viehschau etwas zu tief ins Glas geschaut hatten. Die Clips der Koordinationsschwierigkeiten, die sie auf ihrem Heimweg hatten, gingen im Netz viral.
Bei den Junioren des FC Rebstein dominierte für einmal nicht Grün-Weiss, sondern Braun: ein Ehrenerweis an Betim Fazliji, der das Fussball-ABC auf der Birkenau lernte und jetzt als Profi beim FC St. Pauli, einem Club aus dem gleichnamigen Hamburger Stadtteil, unter Vertrag steht.
Alle Gruppen strahlten
unbändige Freude aus
Über jede der Gruppen, die dabei war, gäbe es viel zu schreiben. Eines hatten aber alle gemeinsam: Die unbändige Freude, nach drei Jahren endlich wieder einmal richtig Fasnacht feiern zu können. Nach dem Umzug ging das Fest weiter mit dem Kindermaskenball, der Beizenfasnacht und dem Progy-Maskenball, ehe es mit dem Katerfrühstück am Sonntagmorgen ausklang. Eingeweihte, und das sind nicht wenige, wissen aber, dass die fünfte Jahreszeit im Rheintal auch andernorts noch einige Tage weitergeht.