19.01.2020

Ausdrucksstarke Kammermusik

Der Erlös des Benefizkonzerts der Familie Döring kommt vollumfänglich der Kinderspitex Ostschweiz zugute.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Mit zwei gut aufeinander abgestimmten Streichquartetten von Mozart (1756 bis 1791) und Franz Schubert (1797 bis 1828) präsentierte die Bernecker Industriellenfamilie Döring gemeinsam mit dem Kulturforum Berneck dieses Jahr wieder ein hochstehendes Kammermusikkonzert in der katholischen Kirche. Dazwischen erklang als besonderer Leckerbissen die wenig bekannte, lautmalerische Tondichtung «The Waterwheel» des nubischen Komponisten Hamza el Din (1929 bis 2006). Ermöglicht wurde dieses Konzert durch die in Berneck wohnhafte Familie des 2009 verstorbenen Erfinders und Unternehmers Dr. h. c. Ernst Döring. Beda Germann, Präsident des Kulturforums Berneck, dankte der Familie dafür, dass alle Einnahmen aus dem Konzert dieses Jahr vollumfänglich der Kinderspitex Schweiz, Sektion Ostschweiz, zufliessen wird.Zum internationalen, von der Familie Döring eingeladenen Streicherensemble gehören die beiden Violinisten Lyonel Schmit, der aus Frankreich angereist ist, und Eric Crambes, zurzeit Konzertmeister beim königlichen Symphonieorchester von Sevilla, der Solobratschist der Münchner Philharmoniker, Jano Lisboa, und der Bernecker Cellist Viturin Döring, international tätiger Geschäftsmann und talentierter Amateurcellist.Auf dem Programm standen das «Geburtswehenquartett» von Mozart (Streichquartett d-Moll, KV 421) und «Rosamunde» von Schubert (Streichquartett Nr. 13 in a-Moll, op.29). Den renommierten Musikern gelangen mit den beiden klassischen Streichquartetts ausdrucksstarke und musikalisch hochstehende Interpretationen. Auch Viturin Döring, der Amateur im Ensemble, stand den drei Profis in Nichts nach und überzeugte sein Publikum auch dieses Jahr wieder mit einer reifen Leistung.Ganz besonders begeistert äusserten sich die Zuhörer über das Werk des Nubiers Hazma el Din. Seine Tondichtung «Das Wasserrad» malte Szenen von Oasen, von Wasserrädern, die das lebensnotwendige Nass aus tiefen Brunnen und Löchern schöpfen, von den Tieren, welche die Räder am Laufen und die Bewässerung am Funktionieren halten, und vom Jungen, der die Tiere am Laufen hielt. Musikalisches Grundmotiv ist dabei das monotone, rhythmische Ächzen des hölzernen Rades, das sich ohne Unterlass dreht und dreht und dreht. Das hört sich wenig spektakulär, fast eintönig an, doch die Musikalität der vier Streicher zauberte mit «The Waterwheel» eine unvergessliche Bilderwelt in die Köpfe der begeisterten Zuhörer.

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