Kürzlich konnte die letzte Einsprache für die Sanierungsetappe Kiesfang Obermüli bis Frauenhofbrücke bereinigt werden. Das Hochwasserschutzprojekt «Brendenbach Unterlauf» wurde durch die Stadt Altstätten beim Kanton eingereicht. Die endgültige Genehmigung sollte bis August vorliegen.
Bis im 1. Quartal 2021 wird das Ausführungsprojekt erstellt und die Ausschreibung der Baumeisterarbeiten durchgeführt. Nach den vorbereitenden Bauarbeiten wird im Sommer 2021 mit dem eigentlichen Bau begonnen werden können, der etwa ein Jahr dauern dürfte. Keine Rampe mehr vor der Frauenhofbrücke«Der Fokus ist auf die Hochwassersicherheit gerichtet», sagt Thomas Stofer, interner Projektleiter Stadt- und Brendenbach. Bei starken Regenfällen kann der Brendenbach mit einem Einzugsgebiet von 5,3 Quadratkilometern schnell und massiv anschwellen – der höchste Punkt, Holderstock, Gais, liegt auf 1191 Metern über Meer.
Um auch grosse Wassermengen abführen zu können, wird der Bach punktuell ausgeweitet und die Sohle abgesenkt. Stofer sagt: «Damit wird die Abflussmenge auf 40 Kubikmeter pro Sekunde erhöht.» Dies bedingt den Neubau der Haldenbrücke und weiter unten der Brücke am Mühlackerweg, die zurzeit nur rund die Hälfte der erforderlichen Abflussmenge bewältigen können. Im Bereich der Brücke Brendenbachweg sind nur punktuelle Massnahmen nötig. Stadtrat Hans Städler, Präsident der Bachkommission sagt: «Damit der Brendenbach aber auch unter üblichen Wetterbedingungen fliesst und Feingeschiebe wie Sand und Erde abtransportieren kann, braucht es genügend Gefälle.» Dafür wird die Rampe vor der Frauenhofbrücke zurückgebaut. Der Durchlass Frauenhofplatz selbst ist Bestandteil des Stadtbachprojekts und soll dann deutlich vergrössert werden. Gro-
be Brocken sollten dann bereits im fertig gestellten Kiesfang Obermüli zurückgehalten werden.Sicherheit und eine kleine ökologische AufwertungUm zwischen Mühlacker- und Frauenhofbrücke auf die gewünschten 4,5 Meter Breite zu kommen, ein Meter breiter als heute, werden steile Ufermauern erstellt – bewusst mit einer rauen Oberflächenstruktur, die Nagelfluh ähnelt. Pflanzen und Tiere finden dort Halt und Unterschlupf.
Die Bachsohle muss aufgrund der hydraulischen Belastung, das heisst wegen der hohen Wassermengen und Fliessgeschwindigkeiten bei Hoch-
wasser, gesichert werden. Dies wird mit in Beton versetzten Steinen gemacht, die den Vor-teil bieten, eine Niederwasserrinne führen zu können, die
sich durch den Brendenbach schlängelt.
So sollten Bachforellen auch bei wenig Wasser im unteren Teil überleben, zumal auch Bepflanzungen und Ausbuchtungen Schutz bieten. Aktuell gibt es einen kleinen Bestand im Oberlauf. Insgesamt bringen die Sanierungs- und Ausbauarbeiten eine kleine ökologische Aufwertung. Und natürlich sollte ein Unwetter, wie es am 28. Juli 2014 über Altstätten niederging, nicht mehr zu massiven Überschwemmungen führen. Dafür muss allerdings in einer nächsten Etappe auch der Stadtbach ausgebaut werden.