17.04.2018

Aus Progy-Box-Zeit ist Geld übrig

Der Verein, der einst die Progy-Box betrieb, steht vor der Auflösung. Seit 2002 ist er im Schlummerzustand. Das noch vorhandene Vereinsvermögen soll der Verein Freizeitwerkstatt erhalten.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Gert BrudererIm Gründungsjahr des Jugendfördervereins Rebstein, also 1996, herrschte enormer Nachholbedarf in der Jugendarbeit. Jugendtreffs waren das grosse Thema, es gab mancherorts Diskussionen und teilweise Widerstand.Rebstein bekam seine Progy-Box. Einen Doppelcontainer auf dem Progyplatz. Der Jugendförderverein betrieb die Box. An seiner Spitze: Alex Hautle, der zuvor der Primarschulgemeinde vorgestanden hatte, acht Jahre lang, bis 1988.Unbekannte Täter schadeten dem VereinDer Jugendförderverein, der rund 200 Mitglieder zählte, war breit abgestützt. Alle Dorfkor­porationen zogen am gleichen Strang. Dann aber stellte man fest, was Alex Hautle heute so formuliert: «Es funktionierte nicht in dieser Form.»Denn Unbekannte schadeten dem Jugendtreff. Vandalen und Einbrecher. Wände wurden beschmiert, in die Progy-Box wurde eingebrochen. Zweimal, dreimal.Täter fand man nie. Wer immer sie waren, sie schadeten der guten Sache.Der Box-Betrieb wurde eingestellt, der Doppelcontainer entfernt. Es gab noch einen zweiten, wohl gewichtigeren Grund: Die Jugendlichen, die den Treff besuchten, waren eine kleine Gruppe, die Nutzung des Angebots also bescheiden.Strukturen für alle Fälle noch behaltenMit dem Verschwinden des Jugendtreffs war der Jugendförderverein ohne Zweck. Sollte er aufgelöst werden? Die interne Diskussion brachte ein Nein. Man entschied, die Vereinsstrukturen zu erhalten – und bereit zu sein, falls der Verein plötzlich wieder gefragt sein sollte.Doch das war er nie mehr. Die Jugendarbeit gewann an Bedeutung, der regionale Trägerverein Tandem wurde gegründet, politisch Rebstein beteiligte sich. Auch die Schulen gaben der Jugendarbeit zunehmend Gewicht. Zu den Hauptversammlungen waren bis zur Entfernung der Box jeweils noch gut ein Dutzend Mitglieder erschienen, etwa hundert waren es zur Gründungszeit gewesen.Rund 8000 Franken lassen sich überweisenUnd nun, sechzehn Jahre später, ist der Jugendförderverein offensichtlich überflüssig. Das inaktive Gebilde soll deshalb aufgelöst werden.Alex Hautle ist überzeugt, dass «mit dem grosszügig geplanten Ausbau der FC-Rebstein-Infrastruktur ein grosser Schub an Jugendförderung möglich wird». Auch die Freizeitwerkstatt bezeichnet er als gutes Freizeitangebot für junge Menschen.Der Vorschlag, das Vermögen des Jugendfördervereins der Freizeitwerkstatt zukommen zu lassen, stammt von Gemeindepräsident Andreas Eggenberger. Der Verein Freizeitwerkstatt führt viele Kurse für Kinder ab der dritten Klasse und für Oberstufenschüler durch. Der Kursort wechselt je nach Lehrgang, oft ist der Verein in einem Schulhaus zu Gast. Rund 8000 Franken kann der Jugendförderverein der Freizeitwerkstatt überweisen. Judith Metzler, die Kassierin des Jugendfördervereins, hat über all die Jahre hinweg alle Unterlagen gehütet, und eine Revisionsstelle hat abschliessend alles geprüft.Dem Ende des Vereins, der einst die Progy-Box betrieb, steht somit nichts im Weg.HinweisLetzte HV des Jugendfördervereins: Dienstag, 24. April, 20 Uhr, Restaurant Rebstock in Rebstein.

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