28.07.2019

Aus Hobby will er Beruf machen

Felix Bischofberger (CVP) muss sich gegen vier Kandidaten behaupten. Der Altenrheiner gibt sich zuversichtlich.

Von Jolanda Riedener
aktualisiert am 03.11.2022
 «Schöne Sommerferien» hat der Altenrheiner Felix Bischofberger seinen Mitbürgern gewünscht: Ein entsprechender Flyer landete vor zwei Wochen in allen Briefkästen der Gemeinde Thal. Seine erste Handlung im Wahlkampf sei gut angekommen. «Ich habe äusserst viele positive Rückmeldungen darauf erhalten», sagt er.Seit 2017 sitzt Bischofberger im Gemeinderat, damals wurde er mit 192 Stimmen Vorsprung zum Zweitbesten deutlich gewählt. Seine bisherigen Wahlerfolge und Stimmen, die er aus Thal erhalten habe, bestärkten ihn bei seiner Kandidatur. «Ich spüre den Rückhalt aus der Bevölkerung.» Der 51-Jährige kann politische Erfahrung vorweisen: Seit 2004 ist er Kantonsrat, 2012/13 war er als Präsident tätig. Durch sein langjähriges Engagement bei der Katholischen Kirche und sein Amt als Präsident der katholischen Kirchgemeinde kenne er die Diskussionen und Probleme der Thaler – dieses Amt würde er aber abgeben, sollte er als Gemeindepräsident gewählt werden.Wenig Freude am zweiten Kandidaten der CVP In der Gemeinde sieht er zum Beispiel im Verkehr eine Baustelle. «Für den Barrierenübergang in Staad braucht es eine nachhaltige Lösung», sagt er. Auch das Parkplatzproblem in Altenrhein und Thal sei noch immer nicht gelöst. Handlungsbedarf sieht Felix Bischofberger in der Schulwegsicherheit zwischen Buriet und Thal. Was den Flugplatz angeht, so «stimmt es, wie es ist». Im Bereich Tourismus sieht Bischofberger dagegen noch Potenzial. Eine Velofähre ans österreichische Ufer sei eine Idee von ihm, die er gerne weiterverfolgen würde.Bischofbergers Lebenslauf ist stark mit der Post verbunden. Als einer der ersten eröffnete er eine Postagentur in Altenrhein, die er bis heute mit seiner Frau betreibt. Die Öffnungszeiten würden sich auch mit seiner Wahl nicht ändern, hält er fest. Ein starker Service Public sei ihm ein Anliegen. Bischofbergers leben in der Wohnung über der Post, Bischofbergers Elternhaus. In der Gemeinde aufgewachsen, bezeichnet er sich als bürgernah. Dies unterscheide ihn auch von seinem Par­tei- und Gemeinderatskollegen Werner Reifler, der ebenfalls fürs Präsidentenamt kandidiert und eher als Wirtschaftsmann auftrete. Dass er einen Konkurrenten aus den eigenen Reihen erhalten habe, «ist nicht ideal», sagt Bischofberger. «Es ist aber ein demokratischer Prozess, der in der Partei stattgefunden hat – und das ist wichtig.» Seine Werte und Nähe zur Mitte hält er für hilfreich:  «Das Amt des Gemeindepräsidenten ist anspruchsvoll, man muss allen Bürgern gerecht werden.»Glaube gibt ihm Halt im Leben Einen Durchgangsplatz für Fahrende hätte Felix Bischofberger befürwortet. «Die Ängste der Bürger gilt es natürlich ernst zu nehmen», sagt er. Offenheit gegenüber anderen Lebensweisen und Kulturen sei ihm aber wichtig. Geprägt habe ihn seine Zeit im Gymnasium Marienburg. Er habe dort von der Lebenserfahrung der Missionare profitiert. Als Mitglied der Ethikgruppe im Kantonsrat stand er aber auch im Austausch mit anderen Religionen. Er habe keine Berührungsängste gegenüber anderen Kulturen. «Den Dialog zu führen, ist wichtig, die eigene Kultur sollte aber nicht verloren gehen.»Bischofberger steckt noch in einem weiteren Wahlkampf: Er steht auf der Nationalratsliste seiner Partei. Dies habe für ihn aber weniger Priorität als das Gemeindepräsidium und entsprechend sehe er seine Chancen auch wesentlich geringer. «Der aktuelle Zeitpunkt ist für mich ideal, mein Hobby Politik zum Beruf zu machen.»

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