Als Folge davon wird der Betrieb des Hotel Untertors mit sofortiger Wirkung eingestellt. Gäste, die bereits gebucht haben, werden gemäss Medienmittielung informiert und erhalten alternative Übernachtungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Die Gemeinnützige Genossenschaft Altstätten wurde 2021 mit dem Zweck gegründet «sich dem Erhalt und der Förderung der kulturellen Vielfalt sowie von kulturell und historisch wichtigen Gebäuden in Altstätten» anzunehmen.
Konkreter Auslöser der Genossenschaftsgründung war das Hotel Untertor, das bereits seit 1570 als Gaststätte geführt wurde. Nach der Pensionierung des früheren Wirtepaars vor ein paar Jahren erlebte es verschiedene Eigentümerwechsel. Die gegründete Genossenschaft hatte zum Ziel, dieses geschichtsträchtige, die Altstätter Altstadt prägende Haus zu erhalten und wiederum als Hotel weiterzuführen. Zu diesem Zweck wurde mittels viel Freiwilligenarbeit und finanzieller Unterstützung der Genossenschafter das Hotel sanft renoviert.
Buchungseinbruch bei hohen Kosten
Obwohl sich die Umsatz- und Buchungszahlen im zweiten Betriebsjahr 2023 mit über 2700 Gästen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelten, belastete die hohe Kostenstruktur nach wie vor das Betriebsergebnis. «Rasch umgesetzte, teilweise radikale Sparmassnahmen» zu Beginn dieses Jahres seien durch einen signifikanten Buchungseinbruch, der sich im Laufe der letzten Monate nicht verbesserte, zunichte gemacht worden, heisst es in der Medienmitteilung weiter.
Dies führte in kürzester Zeit zu einer finanziell untragbaren Situation, die die Genossenschaft nun zwang, die Bilanz zu deponieren.
Genossenschaft wird aufgelöst
Die Genossenschaft bedauere diese Entwicklung und das Scheitern des mit viel Enthusiasmus und Freiwilligenarbeit verbundene Ziel eines selbsttragenden Hotelbetriebs Untertor ausserordentlich, schreibt sie.
Durch die Einstellung des Betriebs des Hotel Untertor entfällt auch der ursprüngliche Zweck der Gemeinnützigen Genossenschaft Altstätten. Diese wird deswegen aufgelöst.
Die Beteiligten danken in Ihrer Medienmitteilung «allen Genossenschafterinnen und Genossenschafter sowie allen unterstützenden Institutionen für die ideele und finanzielle Unterstützung in den letzten drei Jahren». Es bleibt der Wunsch aller, dass für den Erhalt dieses historischen Gebäudes eine gute und nachhaltige Lösung gefunden wird.
Der Stadtrat bedauert
Der Altstätter Stadtrat äussert sich in einer ersten Stellungnahme dahingehend, dass er die Schliessung bedaure, er aber das «Juwel» erhalten und eine «vielversprechende Zukunft» führen wolle.
Es stellt sich nun die Frage, wie das Untertor künftig genutzt werden soll. Eine abschliessende Antwort gebe es derzeit noch nicht. Der Stadtrat will die Situation «eingehend analysieren und das weitere Vorgehen festlegen».
Dabei wird auch der Einbezug der Bevölkerung und von Fachleuten in Betracht gezogen. Parallel würden bereits erste Gespräche mit möglichen künftigen Mietern geführt, schreibt der Rat. Diese stünden aber noch ganz am Anfang.