Neues Glück gefunden 04.07.2024

Aus einer Sportart machte sie drei, doch der Erfolg blieb

Shania Rose Hutter stand in der Rhythmischen Gymnastik während mehreren Jahren im Nachwuchs-Natikader. Doch es kam alles anders. Nun betreibt die zwölfjährige Diepoldsauerin drei Sportarten und feiert in allen Erfolge.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 04.07.2024

26 Stunden pro Woche trainierte Shania Rose Hutter, als sie auf hohem Niveau Rhythmische Gymnastik trieb. «Das war ei­gentlich ganz normal», sagt sie, so sei der Spitzensport eben. Sie war im Besitz der nationalen Swiss-Olympic-Talentkarte.

Ihr Leben war ganz dem Sport untergeordnet und sie liebte ihn. Mit dem Wechsel der Trainerin und neuen Trainingsmethoden verlor sie jedoch die Freude an ihrer ästhetischen Sportart.

Akrobatik, Leichtathletik und Bodenturnen

Shania Rose Hutter blieb der Bewegungsdrang und sie musste die 26 weggefallenen Trainingsstunden mit anderen Aktivitäten ausfüllen. Mit Sport auf hohem Niveau aufzuhören, war für die Diepoldsauerin keine Option, sie suchte sich neue Betätigungsfelder. Und fand sie in der Akrobatik, in der Leichtathletik sowie im Bodenturnen. Sie ist nun Mitglied des Akro Teams Gossau, des Leichtathletikclubs Brühl St.Gallen und des Bo­denteams Jugend A des STV Balg­ach.

Auch das neue Athletinnenleben verlangt Shania Rose Hutter viel ab, zurzeit kommt sie auf 16 Trainingsstunden pro Woche, aufgeteilt auf sechs Tage. Für sie ist dieser Aufwand jedoch kein Problem. Sie sagt nur: «Das sind immer noch zehn Stunden weniger als zuvor.»

Nationaler Vizemeistertitel als herausragendes Resultat

Es ist spürbar: Shania Rose Hutter ist Leistungssportlerin durch und durch, sie hat in ihrem jungen Alter schon ein beeindruckendes Mindset entwickelt. Startet sie an einem Wettkampf, will sie an diesem auch etwas erreichen.

Shania Hutter (rechts) und Elisa Lipinski mit der Silbermedaille.
Shania Hutter (rechts) und Elisa Lipinski mit der Silbermedaille.
Bild: pd

In der Akrobatik holte sie am ersten Wettkampf in Mendrisio mit ihrer Kollegin Elisa Lipinski Rang vier, als nächstes standen die Schweizer Meisterschaften in Genf an. An dieser holten die beiden völlig überraschend die Silbermedaille in der Kategorie Swiss 1 National Womans Pair. Es war ein grosses Highlight, war das Feld der Teilnehmerinnen doch gross und betrug der Rückstand auf die Siegerinnen doch lediglich 0,06 Punkte. Nur wenig später folgte an der internationalen NSW Akro Trophy in Winterthur bereits der erste Sieg.

In der Sportakrobatik geht’s für die Diepoldsauerin nun da­rum, um eine Leistungskategorie aufzusteigen und sich mit stärkerer Konkurrenz zu messen. Sie bringt die Eleganz aus der Rhythmischen Gymnastik mit, Akro ist allerdings eine regelrechte Kraftsportart.

In der Leichtathletik gab es ebenfalls Erfolgserlebnisse. Sie startet, wie früher ihre Mutter Jennifer, für den LC Brühl. Mit dem Verein war sie schon erfolgreich an Kids Cups und feierte ausgezeichnete Bestleistungen. Am letzten Wochenende folgte ein Highlight: Der Sieg an der Ostschweizer Staffelmeisterschaft in Wil mit dem 5×80-Meter-Sprintteam der Mädchen U14 des St. Galler Leichtathletikvereins.

Mit der Brühler Staffel (in der Mitte) gewann Shania Hutter kürzlich die Ostschweizer Staffelmeisterschaft in Wil.
Mit der Brühler Staffel (in der Mitte) gewann Shania Hutter kürzlich die Ostschweizer Staffelmeisterschaft in Wil.
Bild: pd

Neue Ziele nach den Sommerferien

Nach dem Ende der Sommer­ferien steht für die Zwölfjährige eine Umstellung bevor: Sie kommt in die Sekundarschule, wechselt in die Sportklasse der Oberstufe Mittelrheintal. Ebenfalls nach Heerbrugg geht ihre gute Freundin Luana Schlanser; auch sie hat mit Shania Rose Hutter zusammen in die Akrobatik gewechselt. Vor ihr steht ein strukturierter Tagesablauf mit Unterricht, Lernen und Trainings. Sie wird dabei von ihren Eltern Engelbert und Jennifer Hutter unterstützt.

Denn Shania Rose Hutter hat ein Ziel: Sie will es in naher Zukunft in das Elite-Team Akrobatik schaffen. Auch in den beiden Sportarten Leichtathletik und Bodenturnen möchte sie weiterhin an der Spitze dabei sein. Shania Rose Hutters Weg zeigt einmal mehr, dass mit Ehrgeiz und Willen vieles möglich sein kann.


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