16.05.2021

Aus einem Spielzeug ein Werkzeug gemacht

Dominic Rinderer hat bei «Schweizer Jugend forscht» Bestnote und Sonderpreis erhalten.

Von Esther Wyss
aktualisiert am 03.11.2022
Der 20-jährige Dominic Rinderer aus Hinterforst hatte sich im Rahmen der Vertiefungsarbeit im Fach Allgemeinbildung am BZB ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Er wollte erforschen, ob es gelingen könnte, Künstliche Intelligenz (KI) mit einer Drohne zu kombinieren. Dieses Thema für seine Vertiefungsarbeit fand er durch einen Zeitungsartikel. Die häufig vorkommenden Naturkatastrophen beschäftigten ihn, und er begann sich zu überlegen, ob es möglich wäre, eine Drohne zur Unterstützung der Rettungskräfte mit einer Software auszustatten.Eine Einladung nach Taiwan erhalten«Dass ich mit meiner Arbeit beim Wettbewerb ‹Schweizer Jugend forscht› mit der Höchstnote ‹hervorragend› ausgezeichnet wurde, ist für mich die Anerkennung für Hunderte von Stunden, die ich in die Entwicklung einer Search-and-Rescue-Drohne (SAR) investiert habe», sagt er. Für diese herausragende Arbeit erhielt er zusätzlich den Sonderpreis Odd Fellows-Taiwan international Science Fair, der ihn berechtigt, an diesem Wissenschaftswettbewerb für Jugendliche teilzunehmen.«Das Coole an dem Sonderpreis ist, dass ich Kontakte knüpfen kann und die Möglichkeit bekomme, Menschen zu treffen, mit denen ich mich austauschen kann.» KI mit einer Drohne zu kombinieren und damit Menschen zu helfen, sei für ihn ein toller Gedanke gewesen. «Aus einem Spielzeug ein Werkzeug zu machen, das die Rettungskräfte bei einer Katastrophe unterstützen kann, war für mich die Motivation. Es war für mich eine grosse Herausforderung, das Projekt in nur acht Wochen auszuführen. Diese grosse Aufgabe anzunehmen, hat mich gereizt. Ich wollte meine Fähigkeiten erweitern und dazulernen. Es war für mich das erste Mal, dass ich ein so grosses Projekt plante», erklärt er.Schritt für Schritt dem Ziel näher gekommenNachdem der gelernte Informatiker das Ziel definiert hatte, gliederte er die Aufgabe in die Teilthemen Navigationssystem, das erlaubt ein zu überfliegendes Gebiet zu definieren, die Personenerkennung, ein Missionsabortsystem, um den Suchflug abzubrechen, und die Vitalfunktion.Während seiner Arbeit tauchten immer wieder Probleme und Schwierigkeiten auf, die gelöst werden mussten. Einmal ging der Laptop kaputt und er musste alles neu einrichten, was viel Zeit beanspruchte. Ein anderes Mal stürzte die Drohne ab und ging beinahe verloren. Glücklicherweise half seine Mutter beim Suchen. «Ohne die Unterstützung meiner Familie, meiner Freunde und der Lehrkräfte wäre das Projekt nicht möglich gewesen», sagt der jugendliche Erfinder. «Dafür bin ich dankbar. Ich finde es toll, was ich erreicht habe.»Ein Wermutstropfen war am Ende das Problem, das sich beim Feldversuch ergab. Was simuliert hervorragend funktionierte, gelang beim Feldversuch leider nicht. «Es war schade, dass die Drohne in der Realität nicht flog. Obwohl es nicht mein Fehler war, sondern an der Firmware der Drohne lag, war es für mich frustrierend. Ich hätte mir gewünscht, dass es auch in der Realität funktioniert.»Der 20-Jährige ist zufrieden mit dem ResultatNachdem Dominic die Vertiefungsarbeit (VA) abgegeben hatte, wurde er von Matthias Kunz, Berufsschullehrer Allgemeinbildung, der als Ambassadeur von SJF fungiert, dazu ermuntert, am Wettbewerb «Schweizer Jugend forscht» teilzunehmen. Nach dem Freikurs «VA goes SJF» reichte Dominic seine Arbeit bei SJF ein und wurde zum Workshop zugelassen, wo er sein Projekt vorstellen konnte. Der Experte erteilte ihm zusätzliche Aufgaben. Einerseits sollte er alternative Drohnen vergleichen und das Software-Programm durch eine Vitalfunktion, die eine Triage ermöglicht, erweitern.Dominic Rinderer zieht eine positive Bilanz: «Auch wenn das Fliegen mit der physischen Drohne nicht gelungen ist, kann das Projekt als Erfolg gewertet werden.»

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