08.05.2020

Aus dem Rheintal zu den Seehäfen

Auf dem Areal der saw gruppe wird ein Containerterminal gebaut. Betrieben wird er von SBB Cargo.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Die saw gruppe und SBB Cargo haben sich vergangenen Herbst auf ein neues Terminal für den kombinierten Verkehr in Widnau geeinigt. Bereits seit Jahren war SBB Cargo auf der Suche nach neuen Terminalstandorten zur Erweiterung ihres Angebotes im Rheintal und dem angrenzenden Vorarlberg. «Da kam das Angebot der saw gruppe, die ein Beton- und Elementwerk in Widnau betreibt und nebst Transportdienstleistungen auch in der Bahnlogistik tätig ist, gerade richtig», sagt Bruno Fischer, Leiter Kombinierter Verkehr, SBB Cargo. Das Familienunternehmen bot der SBB ein 3000 Quadratmeter grosses Areal mit bestehendem Anschluss für den Güterverkehr als neuen Terminalstandort an. In einer partnerschaftlichen Allianz einigten sich die beiden Parteien letzten Herbst auf den Bau des neuen Terminals und den Betrieb eines rund 78 Tonnen schweren Reach Stacker (Greifstapler zum Stapeln und Umschlagen von Containern).Das Rheintal mit der ganzen Welt verbinden«Unsere Kernkompetenz ist die Herstellung von Betonelementen, die im kombinierten Verkehr ab dieser Umschlagsplattform transportiert werden können. Damit ergeben sich interessante Transportmöglichkeiten und wir leisten erst noch einen Beitrag bei der Verlagerung», sagt Marcel Schmitter, Geschäftsführer der saw gruppe. Glücklich zeigt sich auch Bruno Fischer: «Mit dem Terminal können wir die Wirtschaftsregion Rheintal und die Region Vorarlberg mit zeitlich und preislich attraktiven Angeboten im kombinierten Verkehr mit dem Binnen-KV-Netz in der gesamten Schweiz verbinden. Zusätzlich erschliessen wir auf der Schiene mit Basel den Anschluss an die internationalen Verbindungen Richtung grosse Seehäfen in Deutschland, Holland, Belgien und Italien.»Im Binnenverkehr, für den der Terminal primär gebaut wird, plant SBB Cargo einen Direktumschlag von Schiene auf Strasse und umgekehrt. Im Importverkehr bestehe hingegen die Möglichkeit, dass grosse Gruppen (10 bis 15 Container) eintreffen und davon drei bis vier Container täglich zum Endkunden geliefert werden. Deshalb könne es kurzfristig auch zu einem Zwischenlager kommen. Dafür werden proaktiv 60 Lagerplätze gebaut. SBB Cargo rechnet mit 25 bis 30 Umschlägen auf den Tag verteilt. «Es wird aber kein Leercontainerlager in Widnau geben», so Fischer. Dieses sei in Wolfurt.Bis zur Eröffnung muss noch der Boden für die Belastungen verstärkt und mit einem speziellen Entwässerungssystem versehen werden. Zwischen dem Bahnhof Heerbrugg und dem Containerterminal werden so wenig Fahrten wie möglich ausgeführt. «Es gibt am Morgen eine Fahrt vom Bahnhof Heerbrugg zum Terminal und am Abend eine zurück», sagt Fischer. Ab 3. August können dann Kunden im Terminal Widnau Wechselbehälter, Container und Sattelauflieger bis 45 Tonnen umschlagen.

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