11.06.2021

Aus christlicher Sicht: Musik bereichert unser Leben

In jeder grösseren Stadt finden wir Strassenmusiker. Sie spielen, weil sie arm sind und ein wenig Geld verdienen möchten. Doch es gibt auch die andere Seite der Musik, reiche Leute wollen, dass ihre Kinder unbedingt ein Instrument lernen.

Von Georg Changeth
aktualisiert am 03.11.2022
Andreas war so ein Kind von reichen Leuten, er lernte Klavier, er liebte die Musik mehr als die Schule. Eines Tages ging er durch die Stadt Paris. Da sah er einen Strassenmusiker. Der war alt, fast blind und er spielte leidenschaftlich ohne Noten. Seine Musik berührte die Herzen der Menschen, und auch Andreas bekam eine richtige Gänsehaut, als er ihn zum ersten Mal hörte. Er sprach mit ihm, und sie wurden schnell Freunde. Gerne hätte Andreas mit ihm musiziert, aber er konnte nicht einfach sein Klavier auf die Strasse holen.Da hatten sie eine Idee: An einem späten Abend warteten sie vor dem Pariser Konzerthaus, und als alle gegangen waren, huschten sie unbemerkt in den grossen Konzertsaal. Dort stand ein Klavier, und sie spielten zusammen, als würden Engel im Himmel musizieren. Da ging die Tür auf und eine junge Frau kam herein, sie sang so klar und rein, als wäre sie von einem anderen Stern. Jedoch wussten sie nicht, dass die Lautsprecher an waren und dass die Menschen draussen es hörten. Immer mehr kamen, weinten vor Rührung. Bald wurden sie engagiert und spielten in vielen Ländern der Erde, berührten so viele Herzen der Menschen.Musik ist etwas, das keine Sprache braucht, sondern alle verbindet! Musik bereichert unser Leben. Schon eine werdende Mutter singt ihr Kind in den Schlaf. Gerade auf Kinder hat Musik eine enorme Wirkung, sie tanzen und freuen sich.Wir haben verlernt (gerade auch in der Pandemie) einfach zu singen. Singen berührt uns in der tiefen Seele und erhebt unseren Geist, es macht glücklich und froh, tut einfach gut.Oft haben Jugendliche Stöpsel im Ohr und hören pausenlos ihre heissen Rhythmen. Sie vergessen sich und die Welt um sich herum. Anders dieser Andreas in der Geschichte, er hörte und spürte den anderen Musiker und freute sich daran. Beziehungen und Begegnungen brauchen unsere Achtsamkeit. Musik verbindet uns mit den Mitmenschen und auch mit der Schöpfung und ihren leisen Tönen.Die Schönheit der Musik kommt aus der Seele und steigt auf als Lobpreis über Gott. Welch herrliche Werke haben so viele Musiker geschaffen, einfach weil sie ganz intuitiv mit dem Grund allen Seins verbunden waren. Ich wünsche vor allem den Sängerinnen und Sängern in den Chören, dass sie bald wieder singen dürfen.Dann können wir wieder aufatmen, fröhlich sein und sagen: «Meine Seele singt, und mein Leben ist voller Klang. Ich danke Gott für die Musik meines Lebens. In ihr spüre ich Gottes Gegenwart.» Musik ist ein grosses Geschenk für uns.Georg Changeth, Kaplan in Widnau

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