Aus christlicher Sicht: Lachen ist gesund

Im Mai dieses Jahrs habe ich ein Wochenendseminar im Lachyoga besucht, genauer gesagt einer Weiterentwicklung des Lach­yogas von Sebastien Gendry. Sie ist mehr dem westlichen Füh­-len und Denken angepasst. Diese Form nennt sich «Laughter Wellness». Wie der Name sagt, geht es um «Wellness», das heisst, sich bei den Übungen wohl zu fühlen, unabhängig davon, ob das Gelächter laut und intensiv oder nur leise oder gar nur eine innere Erheiterung ist. Das Lachyoga hat nur wenig mit den sonst bekannten Yogaformen zu tun. Vermutlich heisst es nur deshalb Lach-«Yoga», weil es in Indien entwickelt wurde. Eine kleine Anlehnung an alles, was man sonst unter dem Begriff Yoga kennt, findet sich vielleicht noch darin, dass man hin und wieder den eigenen Atem in die Übungen mit einbezieht. Ein Teil des Lachyogas besteht darin, dass alle gemeinsam Dinge tun, die etwas lächerlich oder sonderbar sind, und man sich gegenseitig in die Augen sieht. Eine andere Form ist es, durch ein künstlich provoziertes Lachen ins echte Lachen zu kommen. Und natürlich der Gemeinschaftsaspekt des Lachens: Je nach Tonfolge und Melodie des Lachens, kann man sich dabei gegenseitig leicht anstecken.Bei der intensiven Auseinandersetzung mit dem Lachen habe ich mir natürlich auch die Frage gestellt, was die Bibel zum Thema Lachen sagt. Im Buch Kohelet, Kapitel 3, Vers 4 heisst es: «Es gibt eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen.» Beides soll also im Leben Platz haben und zur rechten Zeit seinen Raum bekommen.Lachen kann zum Beispiel als Ventil fungieren: Nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil heisst es in Psalm 126, Vers 2: «Da füllte sich unser Mund mit Lachen und unsere Zunge mit Jubel.» Das Lachen half, den bitteren Nachgeschmack ihrer erlebten Not zu vergessen. Auch in Krisen, in Zeiten, in denen es nichts zu lachen gibt, ist es offensichtlich wichtig, die Hoffnung auf Gott nicht aufzugeben, der wahre Freude schenkt und uns auch wieder lachen lassen kann: «Bestimmt wird er dich wieder lachen lassen und deinen Mund mit frohem Jubel füllen» (Hiob, Kapitel 8, Vers 21).Lachen ist ein Geschenk Gottes an uns Menschen. Aber es kann natürlich wie auch alles andere im Leben zum Negativen missbraucht werden: wenn das Lachen sich nicht auf lustige oder erleichternde Momente bezieht, sondern in ein herablassendes und erniedrigendes Auslachen mündet.Was bewirkt das Lachen im Menschen: Lachen entspannt und das Glückshormon Endorphin wird ausgeschüttet. Lachen macht sympathisch, solange es sich um ein gutes Lachen handelt. Und regelmässiges Lachen stärkt die Abwehrkräfte. Im Gespräch kann Lachen als sozialer Kitt wirken.Gott fordert uns in der Bibel immer wieder zu Freude und Fröhlichkeit auf. Warum? Freude ist die letzte Bestimmung für unser Leben. Und Gott weiss, dass wir Freude in unserem Leben auch jetzt schon dringend brauchen.