25.06.2021

Aus christlicher Sicht: Hoffen auf ein Wunder

Wir stehen mitten in der Uefa Euro 2021 und fiebern mit der einen oder der anderen Nationalmannschaft mit. Eine Spielzeit von 90 Minuten (oder länger) kann einem endlos lang erscheinen, wenn die eigene Fussballmannschaft im Rückstand steht. In dieser Situation hört man oft den Satz: «Da hilft nur noch ein Wunder!»

Von Stefan Kiesewetter
aktualisiert am 03.11.2022
Der christliche Glaube ist voll von Wundern, vor allem wenn es darum geht, dass Gott uns eine neue Wirklichkeit schenken möchte. Im heutigen Evangelium bewirkt Jesus gleich zwei wundervolle Taten: Das Wunder an einer Frau, die an einer unheilbaren Krankheit leidet, und die Erweckung der gestorbenen Tochter des Synagogenvorstehers. Wie sehr haben sich diese zwei Personen ein Wunder herbeigesehnt, um Wege aus ihrer Notlage zu finden.Wir sprechen von einem Wunder, wenn etwas nach den Regeln unserer Welt gar nicht geschehen kann. Jesus, so berichtet es das Neue Testament, hat eben diese Wunder getan. Er hat zum Beispiel Wasser zu Wein verwandelt, mit ein paar Fischen und Broten eine grosse Menge gesättigt, Tote zum Leben erweckt oder das Schicksal einiger Leute zum Besseren gewandelt – und nicht bloss das runde Leder in ein Tor versenkt.Jesus tat dies nicht, um sich wichtig zu machen oder um Ruhm und Anerkennung zu erlangen, sondern um uns Menschen die Nähe Gottes spüren zu lassen. Gott schafft eine neue Wirklichkeit durch das Handeln Jesu. Der Sohn Gottes zeigt uns eine Welt, die frei ist von allen Problemen und Beschwerlichkeiten.Müssen wir denn das alles glauben?Als gläubiger Christ glaube und hoffe ich es. Denn wer ahnt, dass die Welt mehr ist als bloss ein Spielergebnis zweier Mannschaften, die sich auf dem Rasen eines Stadions gegenüberstehen, oder die Summe aller Match-Ergebnisse. Wer spürt, dass die Welt nicht selbstgenügsam sich überlassen ist und verlassen durch das All schwirrt, für den ist das Handeln Gottes in der Welt keine Überraschung.Wer sich jeden Tag vom Wirken Gottes überraschen lässt, der ist auch offen für die kleinen und grossen Wunder in der Gegenwart. Wie wunderbar ist es, sich in der Hand des Vaters, unseres Gottes zu wissen. Es gilt daher: Die Menschen haben die Hände (und Füsse) im Spiel, Gott aber hat das Spiel in den Händen. Lassen wir uns also überraschen – jeden Tag neu!Stefan KiesewetterPastoralassistent in Au

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