28.01.2022

Aus christlicher Sicht: Gott sagt: «Fürchte dich nicht!»

Eine Geschichte von einem mir unbekannten Autor erzählt von zwei Männern, die eine Anzeige von Bauern lasen. Diese wurden von Wölfen geplagt und boten pro Wolf – lebendig oder tot – 500 Dollar.

Von Martin Nägele
aktualisiert am 02.11.2022
Die zwei Männer machten sich mit ihrer Campingausrüstung und Gewehren auf den Weg. Nach einigen Tagen erfolgloser Jagd schliefen sie in der Nacht am Feuer ein. Durch ein Geräusch wurde der eine wach. Der Schein des Feuers spiegelte sich in den Augen und Zähnen eines hungrigen Wolfsrudels wider. Langsam, aber eindringlich weckte der Mann seinen Gefährten: «Jerry, wach auf! Wir sind reich!»Die jeweilige Sichtweise verändert unsere Wahrnehmung der Umgebung und Situation. Sie entscheidet darüber, ob wir, von Furcht übermannt, chaotisch und überstürzt handeln oder von Mut gestärkt den klaren Verstand behalten und überlegt handeln. Die richtige Sichtweise gibt uns die Sicherheit, trotz des herausfordernden Umfeldes, in dem wir uns gerade befinden, den uns von Gott gegebenen Verstand einzusetzen. Welche Sichtweise wir haben, entscheiden wir nicht erst in der brenzligen Situation selbst, sondern vorher. Es ist keine Sichtweise, sondern eine Haltung. Die Haltung, Gewissheit zu haben, dass da jemand ist, der uns nicht alleine lässt! Diese Haltung lässt uns nicht in Panik geraten.Ein Kind, das in unseren Breitengraden alleine durch den dunklen Wald geht, sieht in jedem Geräusch, das es hört, einen Wolf oder sonst ein furchteinflössendes wildes Tier. Wenn aber das Kind gemeinsam mit dem Vater oder der Mutter durch den dunklen Wald geht, wird aus jedem Geräusch eine Möglichkeit, ein Reh oder sonst einen harmlosen Waldbewohner zu entdecken.Gott sagt zu Josua – und das dürfen wir auch für uns in dieser Zeit in Anspruch nehmen: «Ich sage dir noch einmal: Sei mutig und entschlossen! Hab keine Angst und lass dich durch nichts erschrecken; denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst!» (Josua 1, 9).Ich bin zwar kein Kind mehr, trotzdem bin ich froh, nicht alleine durch diese Zeit gehen zu müssen, denn ich weiss: Ich bin nicht alleine! Diese Haltung wünsche ich auch Ihnen!Martin Nägele, Diakon in Widnau

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