22.01.2021

Aus christlicher Sicht: Einander stärken

Ich komme nach Hause, die Fusswege sind verschneit und eisig – man läuft wie auf rohen Eiern. Mitten im Lockdown sind wir.

Von Silke Dohrmann
aktualisiert am 03.11.2022
Mit der Sorge, wie lange es noch dauert, dass wir als Weltgemeinschaft das Virus in die Schranken gewiesen haben. Wie lange es noch dauert, bis alle wieder ihre Arbeit haben und ihr Auskommen. In den Familien zehrt die Unsicherheit an den Nerven. Wie auf rohen Eiern gehen wir. Die Schale ist dünn, manche sind sehr angespannt, manche wütend. Wie mag es für die Kinder und Jugendlichen sein, so überkontrolliert leben zu müssen und unverändert den Leistungsdruck zu erfahren? Andere sind ganz still geworden, als hätten sie sich erst einmal in ihr Schneckenhaus zurückgezogen, um dann wieder herauszukommen, falls die Zeit da ist.Sorglosigkeit und Leichtigkeit – sie scheinen uns etwas abhandengekommen zu sein. Viele Opfer werden gebracht, besonders von den Menschen in den medizinischen und pflegenden Berufen. Wie erleichtert sind sie, wenn ihr Heim durchgeimpft ist! Die Berufstätigen mit viel Kundenkontakt, Erziehende und Lehrende leben in Anspannung. Und auch die, die im Moment kein Geld verdienen dürfen wie zum Beispiel die Künstler.Gott, wie lange noch? Was hilft uns jetzt? Ausser der Impfung. Wo finde ich meinen Raum der Freiheit, in dem ich tief durchatmen und mich auf die Zukunft freuen kann?«Du gibst meinen Schritten weiten Raum, und meine Knöchel wanken nicht», heisst es in der Bibel (2. Samuel 22, 37). Sie wurde in bedrängten Situationen geschrieben, dort hatte sich Gottes Wort bewährt: in Flucht, Krankheit und Unterdrückung.Im Dunkeln spricht Gott und schafft Raum in der Bedrängnis, Raum zum Durchschnaufen und Neuwerden – trotz ungünstiger Umstände. Gott, der Lebendige, der uns gemacht hat, schenkt uns einen sicheren Schritt. In seinem Schutz haben wir festen Grund unter den Füssen und wissen den bergenden Himmel über uns. Stärken wir einander, geduldig zu bleiben in der Freude auf das, was später wieder möglich sein wird!«Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.» (1. Timotheus 1, 7)Ich wünsche allen ein gesegnetes Wochenende.

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