07.01.2022

Aus christlicher Sicht: Ein Stern auf unserem Lebensweg

In einem Dorf in den Bergen wohnte ein Mädchen namens Sarah. Sie sass gern am Abend auf der Bank vor dem Haus und betrachtete den Sternenhimmel.

Von Georg Changeth
aktualisiert am 02.11.2022
Einmal kamen Gäste aus der Stadt in den Urlaub, es waren auch Kinder dabei. Peter, er war ungefähr so alt wie Sarah, setzte sich zu ihr auf die Bank, und sie sprachen miteinander über die Sterne. Da sagte Peter: «Siehst du diesen grossen, hellen Stern neben den zwei kleinen, der gehört mir?» – Sarah fragte zurück: «Wie, der gehört mir? Das geht doch nicht, die Sterne gehören allen Menschen.»«Dieser nicht, den hat mir mein Onkel zu Weihnachten geschenkt. Die Urkunde hängt in meinem Zimmer und dort steht, dass ich, Peter Berger, rechtmässiger Besitzer dieses Sterns bin», sagte Peter. «Und was machst du mit diesem Stern?», fragte sie. «Ich schaue ihn an.» Da lachte Sarah: «Das tue ich auch, jeden Abend, und ganz umsonst, ohne Geld.»Sterne können wir nicht kaufen; wir können zwar Weihnachtssterne beleuchten oder basteln. Wir können aber einen Stern am Himmel weder aus- noch einschalten, noch seine Bahn verändern. Sterne sind unserem Zugriff, unserer Verfügbarkeit entzogen. Und das ist gut so.Der Stern von Bethlehem weist auf Jesus hin, dieser Stern macht uns klar: So wie er jedem menschlichen Zugriff und unserer Verfügbarkeit entzogen ist, so ist es auch Gott. Kein Mensch kann Gott manipulieren, keiner kann Gott für seine eigenen Ziele vereinnahmen. Der Stern von Bethlehem weist darauf hin: Jeder Mensch trägt Gott in sich, denn jeder Mensch ist Ebenbild Gottes. Jeder Mensch hat eine einzigartige Würde, die immer dem Zugriff anderer Menschen entzogen ist. Auch ein kleines Kind ist nicht Besitz seiner Eltern, sondern es ist ihnen anvertraut, damit es sich zum guten Leben hin entwickeln kann.Drei Sterndeuter folgen einer Spur am Himmel und finden das göttliche Kind, das sie sehnsuchtsvoll gesucht haben. Trotz Umwegen und Schwierigkeiten geben sie nicht auf – und sie finden! Ihre Geschenke sind symbolisch zu verstehen: Gold für das Königskind, Weihrauch für den Hohepriester, Myrrhe für die Bitterkeit und das Leiden Jesu.Die Geschichte der Drei Könige geht weiter. Auch wir sind eingeladen, dem Stern unseres Lebens zu folgen, ihn zu finden und ihm unser Herz zu schenken. Das ist der Leitstern unseres Lebens: Jesus Christus.Auch viele Sternsingerinnen und Sternsinger sind in diesen Tagen unterwegs. Durch das Sammeln von Spenden bringen sie Lichtsterne in das Leben so vieler armer Kinder. Sie verschenken ihre Zeit, und sie bringen den Segen Gottes in die Häuser und Familien. Dadurch zeigen sie: Gott ist der Retter. Er ist mit uns auf unserem Lebensweg!Georg Changeth, Pfarrer in Widnau

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