Wir befinden uns am Ende des Jahres und bereiten uns auf den Jahreswechsel vor. Dann schreiben wir schon das Jahr 2020!Viele erschrecken darüber, wie schnell die Zeit davonrast. Dabei ist objektiv klar, dass die Zeit genauso schnell vergeht wie vor hundert oder wie vor tausend Jahren. Subjektiv kommt es uns nur so vor, als ob die Zeit immer schneller vergehe, je älter wir werden. Dazu kommt die Geschäftigkeit, in die wir fast alle heutzutage eingebunden sind.Sicherlich auch eine Krankheit unserer Tage. Wir haben’s zu eilig!«Wir haben keine Zeit!», so höre ich immer wieder, wenn ich jemanden einlade, zu einer Veranstaltung, zum Gottesdienst oder zu einem Konzert oder um zur Ruhe zu kommen.Dazu ein Hinweis mit folgender Geschichte: Ein Bauer hatte eines Tages Kokosnüsse aufgelesen und sein Pferd mit diesen Früchten schwer beladen.Als er sich auf den Weg machte, begegnete er einem Knaben. Er fragte ihn, wie weit es noch bis zum nächsten Bauernhof sei. «Wenn du langsam gehst», sagte der Knabe, «dann wirst du bald ankommen; gehst du aber schnell, wirst du den ganzen Tag brauchen.»Der Bauer schüttelte den Kopf über die Dummheit des Knaben und trieb sein Pferd zur Eile an. Als es zu traben begann, fielen die Kokosnüsse herunter, und der Bauer musste ihnen nacheilen und sie wieder auflesen. Da trieb er sein Pferd zu noch grösserer Eile an, um die verlorene Zeit aufzuholen. Aber die Kokosnüsse fielen wieder zu Boden. Und so geschah es noch oft. Als er endlich ankam, war es Nacht. Einen guten Rutsch! Und nehmen Sie es ruhig!Christian Wermbter
Pfarrer in Rheineck