Ein paar Jahre später starb einer eben jener Hirten. Er hatte 19 Schafe besessen und in seinem Nachlass klar geregelt, welcher seiner drei Söhne wie viele der Schafe bekommen sollte. Der älteste Sohn sollte die Hälfte aller Schafe erhalten, der zweite einen Viertel und er jüngste einen Fünftel.Offen gestanden, zu diesem Zeitpunkt der Geschichte überschlugen sich die Zahlen in meinem Kopf. Wie wäre möglich, die Schafe so aufzuteilen, dass keines übrig bleibt? Ich bin sicher, der einen oder anderen Person ergeht es genauso.Auch die Hirten machten sich ihre Gedanken und kamen auf keine Lösung. Bald brach unter den Brüdern ein Streit aus, wer wie viele Schafe bekommen sollte. Niemand war bereit, auf welche zu verzichten. Dem letzten Willen ihres Vaters wollten sie auch nachkommen. Ein kleines Mädchen aus dem Nachbardorf hörte von dem Streit der Brüder und sie wurde traurig. Sie hatte früher oft den Geschichten des Verstorbenen gelauscht und kannte die Familie daher sehr gut. Sie machte sich zusammen mit ihrem einzigen Schaf auf den Weg zu den drei Brüdern und schenkte es ihnen, damit sie nun endlich ihre Schafe aufteilen konnten.Der Älteste erhielt ganz nach dem Wunsch des Vaters die Hälfte, also zehn Schafe. Der Zweite erhielt seinen Viertel, also fünf Schafe. Und der dritte Sohn bekam den Fünftel, den ihm sein Vater vermacht hatte: vier Schafe. Zusammen ergibt das also 19 Schafe. Das Schaf, das übrig blieb, gaben die drei Brüder mit einem herzlichen Dank dem Mädchen zurück.Gott gibt uns an Weihnachten seinen einzigen Sohn, also einen kleinen Menschen. Eigentlich ist das ja nicht viel. Und doch ist er in Gottes Augen das kleine Puzzleteil, das es braucht, damit wir Menschen gute Lösungen finden, um einen Streit zu beenden.Ich wünsche euch eine gute und gesegnete Adventszeit.Lucas KägiJugendarbeiter in Rebstein