04.12.2020

Aus christlicher Sicht: Boten unserer Zeit

Die Boten haben viel zu tun in der Coronazeit.

Von Reinhard Paulzen
aktualisiert am 03.11.2022
Da gibt es die Boten vom Lieferservice der Läden, die Boten aus der Verwandt- oder Nachbarschaft, die freundlich alten Leuten oder denen in Quarantäne die nötigen Dinge und die kleinen Aufsteller vor die Haustür bringen. Auch die Boten der verschiedenen Zustellfirmen, die wegen der vielen Onlinebestellungen Überstunden machen müssen. Hoffen wir, dass ihre Schlepperei ein wenig Anerkennung findet, dass ihr Stundenlohn ein wenig angehoben wird und dass sie wieder weniger Überstunden machen müssen, sobald die Menschen sich wieder zum Einkaufen in die Geschäfte trauen. Aber auch unsere Postbotinnen und -boten sind ja für uns wichtige Leute, wenn sie durch Regen und Kälte – häufig mit einem freundlichen Wort und Gruss – uns die Briefe bringen. Für unseren Angelo ist es spannend, dass sein schöner Name «Bote» bedeutet, so fühlt er sich mit allen Postboten verbunden.«Ich sende meinen Boten vor dir her, er soll den Weg für dich bahnen.» Mit diesen Worten des Propheten Maleachi erklärt sich der Evangelist Markus das, was da mit Johannes dem Täufer geschieht am Jordan. Das Maleachi-Buch stammt aus der späten Perserzeit des Gottesvolkes im 4. oder dem 5. Jahrhundert v. Chr. Der Name des Propheten bedeutet «Bote». Er ist der Bote, mit dem Gott seinen Segen, seine Gaben und seine Gerechtigkeit verkündet; und mit dem er nach typischer Prophetenart die Menschen mahnt, ungerechten Umgang mit Geld, geistlichem Verfall, Trägheit und sozialer Ungerechtigkeit zu überwinden. Dann bedient sich Markus eines Wortes von Prophet Jesaja, den seine Leute besser kennen, und da sagt der Bote: «Bereitet dem Herrn den Weg!» So wird der Täufer zum Vorboten Jesu, so kann er jetzt im Advent unser Bote sein, der uns auf Jesus und auf Weihnachten hinweist.Auch der Samichlaus, St. Nikolaus, ist so ein Bote Gottes, der mit seinem Mut und mit seiner Sorge für die Hungernden und Armen in seiner Stadt Myra gute Nachricht von Gott brachte. So wie es heute die Samichläuse tun, die – auch mit Abstand – als Boten der Liebe Gottes zu manchen Kindern in die Familien gehen. Verdient hätten sie es alle, unsere Kinder.Der grösste unter den Boten ist Jesus, den wir als kleines Neugeborenes feiern an Weihnachten, der die Liebe Gottes selbst zu uns gebracht hat! Und Sie, liebe Leserin, lieber Leser, für wen möchten Sie ein Bote der Liebe Gottes sein? Heute oder in der kommenden Zeit?Reinhard Paulzen, Pastoralassistent in Heerbrugg

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