22.01.2019

Aufwerten statt stilllegen

Die CVP Rheintal wehrt sich für den Erhalt des «Gaiserbähnli». Die direkte Verbindung vom Rheintal ins Appenzellerland sei identitätsstiftend und habe auch touristisch einen hohen Stellenwert.

Dass die Kantone Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen zusammen mit einem Ingenieurbüro «kundenfreundliche Alternativen zum heutigen Bahnangebot» prüfen wollen, lässt die CVP Rheintal aufhorchen. Besonders weil vor gut fünf Jahren bereits einmal die Einstellung der Zahnradstrecke Altstätten – Gais im Raum stand. «Die Studie darf keinesfalls nur dazu dienen, die Bahnlinie einzustellen», sagt Nationalrat Thomas Ammann. Er ist Mitglied der nationalrätlichen Verkehrskommission und werde die Entwicklung mit Argusaugen verfolgen, lässt die CVP Rheintal wissen. «Unsere Kreispartei ist klar gegen Schnellschüsse», sagt auch Kantonsrat und CVP-Parteipräsident Sandro Hess, «das ‹Gaiserbähnli› darf nicht einfach mir nichts dir nichts aufgegeben werden.» Die Rheintaler CVP-Kantonsräte bereiteten auch einen entsprechenden Vorstoss im Kantonsrat vor.Freizeitangebot erhaltenDie Zahl der Fahrgäste sei in den letzten Jahren zwar leicht auf rund 140000 pro Jahr zurückgegangen, trotzdem müsse die historische Zahnradstrecke erhalten bleiben. «Mit der Stilllegung würde das Rheintal ein herausragendes touristisches Angebot und ein regional beliebtes Freizeitangebot verlieren», sagt der Altstätter Stadtrat und Kantonsrat Andreas Broger. Die CVP Rheintal fordert deshalb, dass nicht nur wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden, sondern auch die verbindende Wirkung, die historische Bedeutung und der touristische Stellenwert.Man müsse sich auch überlegen, wie das touristische Angebot noch besser beworben werden könne, sagt Sandro Hess. Andreas Broger sieht es ebenso: Der touristische Wert des «Gaiserbähnli» sei höher zu gewichten als die Bedeutung für den Pendlerverkehr. «Wanderer, Schlittler und auch Kinder freuen sich über das Bähnli.»Interessant für Pendler bei schlankeren AnschlüssenDie angekündigte Prüfung der Linie Gais – Appenzell wird von der CVP nicht bestritten. Sie fordert aber, dass die weiterführenden Verbindungen einbezogen werden. «Könnte die Wartezeit von 16 Minuten beim Umsteigen auf den Anschlusszug nach St. Gallen reduziert werden, könnte die Fahrt übers Appenzellerland sogar für Pendler aus Altstätten nach St. Gallen attraktiv werden», ist Thomas Ammann überzeugt. Denn dann wäre die Fahrzeit unter Umständen sogar kürzer als jene mit der S-Bahn. (pd)

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