15.06.2018

Aufsteiger dank beeindruckender Konstanz

Aus den Fast-Absteigern des Vorjahres wurde ein Spitzenteam, das nun in der 3. Liga angreift.

Der FC Heiden zählt zweifelsohne zu den positiven Überraschungen im Fussballjahr 2017/2018. Als Emilio Knecht im vergangenen Sommer auf der Gerbe seine Zelte aufschlug, waren einige überrascht. Ein Trainer, der eine Vita wie er vorweist, ist im Normalfall mindestens eine, wenn nicht zwei Ligen höher zu finden. Im familiären Umfeld erwartete Knecht eine durchaus reizvolle Aufgabe. Zwar beendeten die Gerbe-Kicker die Vorsaison mit einem fulminanten Endspurt und waren entsprechend erstarkt, doch wie schnell funktionieren Mannschaft und Trainer? Im Nachhinein lässt sich sagen: sofort! Der Funke sprang über, wodurch die Spieler früh mit der Selbstverständlichkeit einer Spitzenmannschaft auf den Platz gingen und sich von Spiel zu Spiel steigerten.Defensiv sicher und kommunikativer«Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften», lautet ein altes Sprichwort. Die Abwehr entpuppte sich als wahres Bollwerk. Dies dokumentiert die Gegentorstatistik, in der sich Heiden mit lediglich 15 Gegentoren aus 20 Spielen defensiv am stabilsten präsentiert. Zusammen mit den Widnauer Reserven – sie stellen mit 38 Gegentoren die drittbeste Defensive – lieferte sich Heiden im Lauf der Vorrunde ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen um die Tabellenspitze. Mit dem Sieg im Direktduell entledigten sich die Knecht-Schützlinge dem Verfolger aus dem Rheintal immer mehr, ehe sie in der Rückrunde ungeschlagen davonzogen. Der Rest ist bekannt.Ein weiteres Indiz für die Entwicklung der Mannschaft liegt in der Kommunikation. Die Kommandos kamen laut und bestimmt, wodurch Brandherde im Spiel frühzeitig gelöscht werden konnten. Ein Punkt, den die Matchbesucher auf der Gerbe früher oft und auch oft zurecht bemängelten.Kommt es zur Appenzeller 3.-Liga-Gruppe?Durch die frühzeitige Promotion hatten die Vorderländer genug Zeit für Gedankenspiele. Solche führten zu einem Szenario, das in der Form wohl noch nie Bestand hatte: Mit den Aufsteigern Heiden und Herisau II sowie den Drittligisten Speicher, Teufen und Appenzell könnte eine wahre Appenzeller Gruppe Realität werden.Ob der Ostschweizer Fussballverband diesem Wunsch nachkommt, bleibt abzuwarten. Sicher dagegen ist, dass Erfolgstrainer Emilio Knecht die Vorderländer in der 3. Liga nicht mehr begleiten wird. Er trat aus freien Stücken zurück und überlässt das Feld Horst Maderthaner, der zuvor Heidens zweite Mannschaft trainierte. (lua)

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