20.04.2022

Aufs Schlimmstmögliche vorbereitet sein

Der Altstätter Grünen-Kantonsrat Meinrad Gschwend schliesst selbst eine Atomkatastrophe als Folge des Ukrainekriegs nicht mehr aus.

Von Max Tinner
aktualisiert am 02.11.2022
Max Tinner Kantonsrat Auch als Nichtkriegspartei könnte die Schweiz von windverfrachteten radioaktiven Aerosolen betroffen werden, sei es als Folge eines Angriffs auf ein Atomkraftwerk in der Ukraine, sei es infolge der Eskalation zu einem mit Atomwaffen geführten Krieg. Die Coronapandemie habe gezeigt, dass Notfallkonzepte, Massnahmenpläne und Listen für Material, das gebraucht wird, wenig nützen, falls sie nicht praxistauglich oder nicht verfügbar sind, schreibt Meinrad Gschwend in einer Interpellation, die er der Regierung zur Beantwortung eingereicht hat. Der in der Grünen Partei politisierende Kantonsrat aus Altstätten fragt darin, wie der Kanton seine Aufgaben im Fall einer atomaren Katastrophe erfüllen will. Im Besonderen möchte er wissen, wie der Kanton die Gemeinden und die zivilen Führungsstäbe bei der Erfüllung ihrer Aufgaben im Fall von erhöhter Radioaktivität unterstützt. Er fragt weiter nach der Verfügbarkeit der Schutzräume und wann die Bevölkerung mit Jodtabletten versorgt werde.Gschwend erkundigt sich ausserdem nach dem Kommunikationskonzept des Kantons hinsichtlich einer nuklearen Bedrohung. Bis anhin habe der Kanton in Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg zu Sicherheitsfragen zurückhaltend informiert. Auf diese Weise werde zwar keine Panik geschürt, meint Gschwend. Ausbleibende Information könne aber auch verunsichern. Er wünscht sich von der Regierung deswegen eine zeitnahe, aber unaufgeregte Information der Bevölkerung hinsichtlich Vorsorgemassnahmen für den Fall einer atomaren Bedrohung, etwa zur Zuweisung der Schutzraumplätze oder wann Jodtabletten eingenommen werden sollten.

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