Die Innerrhoder SP will den Entscheid der Standeskommission gegen den geplanten Windpark im Bezirk Oberegg nicht kampflos hinnehmen. Vergangene Woche hatte die Standeskommission bekannt gegeben, sie wolle auf die definitive Eintragung des Standorts Honegg-Oberfeld im Richtplan verzichten. «Gemäss Windmessungen, Machbarkeitsstudie, Umweltverträglichkeitsbericht und Landschaftsgutachten eignet sich der Standort Honegg-Oberfeld zur Nutzung von Windenergie», sagt SP-Präsident Martin Pfister. «Jetzt aufzugeben, wäre schade, denn die Appenzeller Wind AG hat viel Arbeit und Geld in das Projekt gesteckt.»Als erste Möglichkeit versuche man gemeinsam, im Grossen Rat einen neuen Vorstoss zu lancieren. Weil die SP nicht im Rat vertreten ist, ist sie auf die Hilfe von Parlamentariern aus anderen Gruppierungen angewiesen. Entsprechende Gespräche seien bereits im Gang, sagt Pfister.Wichtiger Beitrag an EnergieversorgungSollte der Grosse Rat das Anliegen abschmettern, bleibe noch die Möglichkeit einer Initiative, über welche an der Landsgemeinde 2020 abgestimmt würde. Ob die Initiative von der SP selbst oder von anderen interessierten Kreisen lanciert würde, sei noch offen, sagt Pfister. «Auf jeden Fall werden wir das Vorhaben unterstützen.»Die zwei geplanten Windkraftanlagen würden die doppelte Menge Strom produzieren wie das Wasserkraftwerk Seealp-Wasserauen und damit zwölf Prozent des Innerrhoder Strombedarfs abdecken, sagt Pfister.Erstaunt über Meinungsumschwung«Damit trägt der Windpark massgeblich dazu bei, dass unser Land vermehrt auf einheimische Stromquellen setzt, satt jedes Jahr rund zehn Milliarden Franken für Erdöl, Erdgas und Uranimporte aus Ländern wie Russland, Saudi-Arabien oder Niger zu schicken.»Pfister wundert sich über den Meinungsumschwung von Landammann Daniel Fässler. Dieser habe sich als Nationalrat für die Energiestrategie 2050 eingesetzt. «Doch nun, wo es konkret wird, machen er und die Standeskommission einen Rückzieher.» Martin Pfister spricht von einer Angstkampagne, die die Windkraftgegner geführt hätten. Viele Argumente stimmten schlicht nicht. «Ich habe mir verschiedene Anlagen im süddeutschen Raum angeschaut. Dort ist der Tourismus deswegen nicht eingebrochen. Im Gegenteil: Viele Leute kommen, um sich die Windräder anzuschauen.» (ker)