06.08.2021

Aufbruchstimmung nach Kriegsende

Diverse Vorderländer Firmen mit Gründungsjahr 1946 sind heute namhafte Unternehmen.

Von Peter Eggenberger
aktualisiert am 03.11.2022
Das erste Nachkriegsjahr 1946 war für das Appenzeller Vorderland ein Jahr des Aufbruchs. Herausragend sind die in Walzenhausen und Wald erfolgten Gründungen von Firmen, die sich zu namhaften Industrieunternehmen entwickelten.Im Jahr 1914 im solothurnischen Derendingen geboren, war der ausgebildete Mechaniker Ernst Herrmann in der Saurer Arbon und später als Konstrukteur in den damaligen Flug- und Fahrwerken in Altenrhein (FFA) tätig. 1946 machte er sich in Walzenhausen mit einer Präzisionswerkstatt selbstständig. Schon bald experimentierte er erfolgreich mit Kunststoff, dem Material der Zukunft. In mehreren Etappen entstand in der Folge die auf Verschlusssysteme spezialisierte Fabrik Herrmann AG im Nord. Der Gründer verstarb 2009.Der ebenfalls 1914 geborene Robert Walser wuchs in Wolfhalden in einer bescheidenen Seidenweberfamilie auf. Nach einer Lehre als Landwirt und der Tätigkeit als Chauffeur liess er sich in Wald nieder und begann, Drahtkörbe und Metallwaren für Landwirte zu produzieren. Die Herstellung von Heizelementen, Blechbearbeitungen, mechanische Spezialitäten und der Handel mit dem legendären Walser-Tran waren weitere Standbeine, die zum stetig ausgebauten Unternehmen Walser & Co. AG führten. Walser verstarb im Jahr 2000. Sowohl das Walzenhauser als auch das Wäldler Unternehmen sind noch heute in Familienbesitz.Mit guten Nachrichten machte auch Wolfhalden von sich reden.Neuigkeiten im industriell-gewerblichen Bereich verzeichnete auch Lutzenberg. Hier kaufte die Firma Bäumlin, Ernst & Co. die Zwirnerei Egli, um neu unter dem Namen Zwirnerei Tobelmühle AG zu produzieren. In Grub konnte der Neubau der Firma Bruderer & Hagmann, Pinsel- und Bürstenfabrik, seiner Bestimmung übergeben werden.Ab 1946 verzeichnete auch die Appenzeller Hotellerie wieder bessere Zeiten. In Heiden verkaufte alt Gemeindeschreiber K. Graf-Schmuziger die von seiner Familie geführte Pension Nord an einen Zürcher. Dessen Nachfahren betrieben das Hotel bis vor zehn Jahren. Im Hotel Kurhaus-Bad, Walzenhausen, konnten moderne Einrichtungen für hydrotherapeutische Anwendungen in Betrieb genommen werden. Im Kurort Wienacht schliesslich wurde das Hotel Landegg vom Schweizerischen Verein für Mütter-Erholungsheime der reformierten Landeskirche übernommen.

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