09.09.2018

Auf schnellen Sohlen rund ums Städtli

Bereits zum 32. Mal stand Altstätten ganz im Zeichen des Städtlilaufs. Etwa 3000 Zuschauer drängten sich bei besten äusseren Bedingungen der Strecke entlang, um die Läuferinnen und Läufer aller Altersklassen anfeuern zu können.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Gerhard HuberZuerst hörte man von ferne die Anfeuerungsrufe, dann brandete eine Woge der Begeisterung wie eine «La Ola» die beidseits der Zielgerade in der Marktgasse jubelnden Zuschauer entlang und kündete Eric Rüttimann an. Der Schweizer Spitzenläufer aus Untereggen kam mit 15 Sekunden Vorsprung allein in Führung liegend nach den in der «Hauptklasse Lang Männer» zu bewältigenden 8,9 km ins Ziel. In der fabelhaften Zeit von 27 min 15 sec. Eine grossartige Leistung für den erst 26-jährigen Marathonmann, der in seinem Palmarès Teilnahmen an EM, WM und Olympischen Spielen aufweisen kann und zum Beispiel den renommierten Vienna City Marathon gewonnen hat. Der Vorjahressieger und ursprünglich als Favorit gehandelte Christian Kreienbühl, der direkt vom Berlin-Marathon angereist war, musste dem Reisestress Tribut zollen und konnte nur den 8. Rang belegen.Elektrisierende Veranstaltung im StädtliDer Lauf der Eliteklasse war der Höhepunkt einer elektrisierenden Sportveranstaltung im Städtli. Und bot auch bei den Damen, bei denen die für den LC Vaduz startende Vorjahressiegerin Michèle Gantner aus Flums vor Andrea Meier aus Uster und der eigentlich zu favorisierenden Martina Tresch aus Rüti ZH gewann, hervorragende Leistungen. Überhaupt wurde bereits den ganzen Nachmittag über grossartiger Laufsport geboten.Laufsport, bei dem es ja darauf ankommt, möglichst viel Strecke in möglichst kurzer Zeit zu vernichten. Die ursprünglichste Bewegungsart des Menschen. Beinahe jeder kann laufen. Und damit seiner Gesundheit etwas Gutes tun. Das Geheimnis der Beliebtheit des Städtlilaufs bei Athleten und Zuschauern ist wohl auch die Tatsache, dass es sich dabei nicht nur um einen Spitzensportevent, sondern auch um eine Breitensportveranstaltung im besten Sinn handelt. Denn die ersten eineinhalb Stunden waren den Kids, Piccolos und Schülern vorbehalten, die anders als die Grösseren gratis mitmachen konnten, da Sponsoren die Startgelder übernommen hatten.Nur ein Tempo für die KleinstenUnd so gingen die jüngsten Teilnehmer, nämlich jene unter sechs Jahren, als erste über die Strecke. Die für die kleinen Laufwunder natürlich nur gut 300 Meter betragen hat. Bereits vor dem Start herrschte grosse Nervosität. Und nach dem Startkommando gab es für die goldigen Kleinen nur ein Tempo: Vollgas. Etwas anders dann schon bei den Piccolos von sieben und acht Jahren, die die kleine Runde mit 1,1 km bewältigen mussten. So manche, die am Anfang zeigen wollten, dass sie die Schnellsten sind, waren dann noch recht froh, im Ziel nicht allzu abgeschlagen zu sein. Aber die wahren Helden waren ohnehin jene Kinder, die von Seitenstechen und Atemnot gequält, dennoch nicht aufgegeben haben. Eine Attraktion war wie jedes Jahr das «Just for Fun»-Rennen, an dem auch Firmen und Teams teilgenommen haben. Da joggten dann schon auch ganze Zahnarztpraxen mit überdimensionierten Zahnbürsten an den sich bestens amüsierenden Zuschauerreihen entlang. Einige andere waren mit Leiterwagen im Gefolge unterwegs und verwöhnten die Leute mit Guetzli. Wie übrigens auch das Team von «Rheintaler» und «Volkszeitung», das immer wieder zwischen den Läufen durch die bevölkerten Gassen zog und feine Gelati von Claudio Donati verteilte. Was an diesem strahlend blauen, wolkenlosen Samstag natürlich bestens ankam.Organisationschefin : «Ich bin total glücklich»Auch Organisationschefin Simone Michlig-Thür zeigte sich sehr zufrieden. Nicht nur mit dem Wetter, schliesslich hatte man im Vorjahr mit stimmungszermürbendem Dauerregen zu kämpfen, sondern mit dem Ablauf der Veranstaltung. «Ich bin total glücklich. Mit dem neuen Vorstand haben wir unseren vierten Städtlilauf veranstaltet. Von Mal zu Mal routinierter und ruhiger. Jeder kennt seinen Platz, jeder weiss, was zu tun ist, die Organisation wird immer professioneller.» Was nicht leicht ist bei einer derart umfangreichen Veranstaltung, die ohne die rund 80 freiwilligen Helfer und ohne die «mega hinter dem Lauf stehenden Sponsoren» nicht über die Bühne zu bringen wäre.Ja, den 3000 Zuschauern und über 1000 Sportlerinnen und Sportlern wurde auch dieses Jahr ein denkwürdiges Sportfest geboten. Absolut professionell aufgezogen, vom Maskottchen Rhomberg-Bär, der den Kindern Grund zum Lachen bot, über die ausgezeichnete Lautsprecherinformation, der gebotenen Infrastruktur bis zu den in allen Startnummern – also auch für die Kleinsten – eingearbeiteten Chips, mit denen die Laufzeiten auf die Zehntelsekunde genau für jeden Einzelnen ermittelt werden konnten.27HinweisAlle Ergebnisse findet man auf staedtlilauf.ch.

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