Die 1.-August-Feier in der Mehrzweckhalle, organisiert von Hundesport Hirschensprung Rüthi, besuchten 80 Personen. «Leider ist die Teilnahme an der Feier rückläufig», sagt Philipp Scheuble, Gemeindepräsident von Rüthi. Auf den letzten Drücker habe man die 80 Anmeldungen bekommen. Die Teilnehmenden waren über das Angebot der Feier aufs Angenehmste überrascht. Musikalisch brachte das Duo «Äfachi Musig» aus Bühler Stimmung in den Saal. Das Steigenlassen der Ballone begleitete das Rheintaler Tambour-Urgestein Niklaus Mattle. Scheuble war es gelungen, als Festrednerin eine Auswärts-Rüthnerin zu gewinnen.Edith Kohler-Kobler ist Gemeinderätin in Pfäfers und stolz darauf, Rüthner Bürgerin zu sein. «Mein Urgrossäti, Leo Kobler, betrieb hier eine Bäckerei und übersiedelte vor 100 Jahren nach Mels», sagte die Rednerin einleitend. «Was macht es denn aus, dass es uns so gut geht?», lautete die Frage, die Edith Kohler-Kobler zu beantworten versuchte. «Ich bin auf wesentliche Punkte gestossen. Erstens Abneigung gegen Macht führt zu Demokratie, zweitens Fleiss und Zuverlässigkeit führt zu Wohlstand und drittens: Familie und Dorf sind für das Gemeinschaftsgefühl verantwortlich», sagte die Gemeinderätin. Unter Eigenständigkeit ging die Pfäfnerin kurz auf die Geschichte Rüthis ein. «Das Kloster Pfäfers war seit 1292 erster Grundherr der Vogtei Rheintal und damit auch des Hofes Rüthi», sagte Edith Kohler-Kobler. 1538 sei Rüthi eigenständig geworden. In ihrer Rede mahnte sie, den alten Werten Sorge zu tragen und sich Neuem nicht zu verschliessen.Kurt Latzer