28.06.2020

Auf der Suche nach dem Schatz

Der neue Abenteuerpfad in Walzenhausen führt Familien mit einer App an die schönsten Orte rund um das Dorf.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 03.11.2022
Hildegard BickelWill man Kinder zum Laufen bringen, braucht es gute Argumente. Wie wäre es mit einer geheimnisvollen Geschichte? Rätseln, die zu knacken sind? Einer Burgruine zum Versteckis spielen? Natürlich soll auch eine Feuerstelle entlang der Wanderung vorhanden sein. Und am Ziel wartet eine Überraschung aus der Schatztruhe auf die Finder. All dies verbindet der neue Themenweg für Familien, Gruppen und Schulklassen. Am Anfang stand der GschichtäwegBeim Bahnhof Walzenhausen macht eine Tafel die Besucher mit dem Weg vertraut. Mit einer App kann unterwegs die Geschichte von Aaron und Lena gehört werden, zwei Kindern, die in Walzenhausen einen Fund machen, der ihre Abenteuerlust weckt. Gut möglich, dass diese Ausgangslage aufmerksame Spaziergänger an den «Gschichtäweg» erinnert. 2017 erarbeiteten fünf Studentinnen der Pädagogischen Hochschule St. Gallen einen Weg für Kinder, mit dem Ziel, Lesen und Bewegung zu fördern. Auf Holztafeln machten sie die laminierten Geschichtenseiten fest und steckten einen Weg mit 28 Posten ab.Nun entstand aus einer Projektarbeit ein ausgereifter Themenweg. Die Gemeinde fragte die Initiantinnen, ob sie den Weg professioneller gestalten möchten. Francesca Mendez, Murielle Heeb und Michaela Lippuner sagten zu und setzten die Arbeit fort mit Hilfe weiterer Freiwilligen und der Unterstützung von Pit Fritz, dem einheimischen Wanderweg-Verantwortlichen. Neu ist die sieben Kilometer lange Wanderroute durchwegs mit weissen Wegweisern beschildert. Sie führt vorbei am Kloster und der Ruine Grimmenstein, dem Aussichtspunkt Steigbüchel und weiteren attraktiven Plätzen zum Verweilen. Massive Tafeln, festgemacht an einbetonierten Pfosten, sind ansprechend illustriert und mit einem QR-Code versehen. Diesen scannt man mit dem Smartphone und ist bereits mittendrin im Detektiv-Hörbuch, vorgelesen von Schulkindern.Michaela Lippuner hätte den Weg gern mit ihrer Wildhauser Schulklasse erprobt. Doch Corona verunmöglichte den Ausflug. Auch die Fertigstellung des Weges verzögerte sich, klappte aber auf den letzten Drücker. Ab 1. Juli ist der Weg begehbar. Anreize gegen «I mag nümme»An mehreren Posten lässt sich die Handlung mitbestimmen und die Wanderer können sich für eine von zwei Varianten entscheiden. Wer den Weg und die Aufgaben gemeistert hat, erhält am Ende des Weges ein Codewort, das beim Mercato beim Bahnhof Walzenhausen gegen ein Präsent eingelöst werden kann: Edelsteine, gestiftet vom mineralogischen Verein St. Gallen. Die Gemeinde Walzenhausen übernahm das Patronat des Weges sowie einen grossen Teil der Kosten. Die Neulancierung betrug 12000 Franken und wurde auch von Sponsoren mitfinanziert. Gemeindepräsident Michael Litscher begrüsst es, nebst dem beliebten Witzweg einen modernen, zeitgemässen Themenweg mit touristischer Ausstrahlung im Dorf zu wissen. «Es scheint ein Bedürfnis zu sein, eine Wanderung mit interaktiven Elementen zu bereichern.»Für die Anreise empfiehlt sich die Fahrt mit dem Walzenhauser Bähnli oder dem öffentlichen Verkehr. Der Abenteuerpfad ist geeignet für Kinder ab acht Jahren. Die reine Wanderzeit beträgt zwei Stunden. Für das Hören der Geschichten und die Rastzeit bei den Sehenswürdigkeiten lohnt es sich, weitere drei Stunden einzuplanen. Hinweiswww.abenteuerpfad.ch

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