18.04.2022

Auf der Leinwand ist alles möglich

Am Ostermontag wurde auf dem Schloss Grünenstein in Balgach das dritte Buch des Marbacher Kunstmalers Willi Keller vorgestellt.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 02.11.2022
Die Widnauer Gemeindepräsidentin Christa Köppel und der Kunsthistoriker Peter Killer stellten das Werk des Marbacher Künstlers vor.Weit über 100 Gäste stiegen gegen 15 Uhr den steilen Weg hinauf zum Schloss. Sie folgten der Einladung des Balgacher Kulturvereins «Froschkönig» zur Vernissage der retrospektiven Ausstellung «50 Jahre freies Kunstschaffen». Zusammen mit dem Team Jolanda Spirig, Ruth Erat und Peter Killer blickt der Künstler Willi Keller mit dieser Ausstellung sowie mit seinem neuen Buch, das eben unter dem gleichen Titel erschienen ist, zurück auf seine fünfzigjährige Tätigkeit.Begrüsst wurden die Gäste von Christa Köppel, der Präsidentin der Rheintaler Kulturstiftung. Mit stark von ihrem persönlichen Gefallen an den Werken Kellers geprägten Worten stellte sie die zwei Autorinnen und den Autor des Buches vor. Zwei Autorinnen und ein Autor schreiben ein BuchPeter Killer, ehemaliger Redaktor der Kunstzeitschrift «Du», kennt Willi Keller schon lange. In den 1970er-Jahren verfasste der langjährige Leiter des Kunstmuseums Olten zahlreiche Kunstkataloge und auch Kunstkritiken für den «Tages-Anzeiger». Auf  Wunsch des Künstlers schrieb Peter Killer den Text «Un artist hors-les-normes» für das Buch. Peter Killer hielt am Montagnachmittag auch die gehaltvolle und vielsagende Laudatio für den Künstler.[caption_left: Kulturredaktor Peter Killer kennt Willi Keller seit den 1970er-Jahren.  Bild: mp]Die Rheinecker Lehrerin, Schriftstellerin, Malerin und Politikerin Ruth Erat beschreibt im Buch die Persönlichkeit Willi Kellers und seine Kunst im Abschnitt «Das Bild entsteht auf der Leinwand» in ihrer eigenen, von der Lyrik beeinflussten, blumigen Symbolsprache: «Vor uns das Bild. Der Horizont. Das Wasser. Blütenblätter und alte Stoffe … Woher kommt das? Die Frage stösst ins Leere. Keine Spur, die aufzufinden wäre … Keine Entwürfe. Keine Skizze. Kein Programm. Willi Keller malt. Das ist alles … Das Bild entsteht auf der Leinwand, auf ihr ist alles möglich. Willi Keller malt. Danach ist nur noch eines möglich: Dieses Bild.»Biografische Notizen einer WeggefährtinJolanda Spirig, die langjährige Begleiterin von Willi Keller, bereichert das Werk mit biografischen Notizen zur Künstler­persönlichkeit. Sie kennt Willi Keller und kann anschaulich, kompetent und lebendig aus seinem Leben berichten. Eine Handvoll früherer Zeichnungen, vor allem aber über 100 Gemälde sind in dem Buch abgebildet, alle ganzseitig. Diese Abbildungen sind es, die dem Buch Leben einhauchen und es zu einer wertvollen und bereichernden Dokumentation des fünfzigjährigen Schaffens von Willi Keller machen.[caption_left: Christa Köppel, Präsidentin der Rheintaler Kulturstiftung: «Beeindruckt hat mich die Reihung der Bilder, das ist hohe Schule».  Bild: mp]Christa Köppel sagte an der Vernissage: «Man sieht das Engagement und die reflektierte Sorgfalt von allen Beteiligten und vom Verlag, eine Publikation zu gestalten, die inhaltlich und formal dem Künstler und seinem Werk würdig ist. Besonders beeindruckt hat mich die Reihung und Gruppierung von Willi Kellers Bildern. Das ist hohe Schule. Gratulation an alle, die an diesem Werk mitgearbeitet haben!»Ausstellung mit 20 Ölbildern von Willi KellerDie Ausstellung in den öffentlich zugänglichen Räumen auf Schloss Grünenstein und im Gartenpavillon zeigt 20 meist grossflächige Ölbilder von Willi Keller. Für die Ausstellung zuständig ist der Kulturverein «Froschkönig». Sie ist zugänglich bis am 1. Mai.Programm • Mittwoch, 20. April, 15 Uhr: Kinder interpretieren die ausgestellten Werke mit dem Froschkönig, Schloss Grünenstein.  • Mittwoch, 27. April, 19.30 Uhr: Willi Keller gibt Einblick in seine Arbeit als Pfleger in der Psychia­trischen Universitätsklinik Zü­rich anhand seiner Fotos im Band «Eingeschlossen», Schloss Grünenstein.  • Sonntag, 1. Mai, 16 Uhr: Finissage auf der Turmzinne von Schloss Grünenstein. Ruth Erat mit Texten aus der Zeit der Ausstellung. Erich Tiefenthaler: zum Klang der Bilder.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.