Fussball 30.05.2024

Auf der Altstätter Gesa steht das nächste rauschende Fest an

Der FC Altstätten kann mit einem Punkt aus dem nächsten Spiel in die 2. Liga inter aufsteigen, der Gegner heisst Au-Berneck. In der 3. Liga kommt es zu zwei Rheintaler Derbys, während in der 4. Liga der Absteiger gesucht wird.

Von Hansueli Steiger
aktualisiert am 30.05.2024
Inhaltsverzeichnis

2. Liga: Fixiert Altstätten den Aufstieg?

Eine Woche nach dem Sieg im OFV-Zweitligacup könnte beim FC Altstätten das nächste grosse Fest steigen: Ihm fehlt noch ein Punkt zum Aufstieg. Am letzten Sonntag gewann die Brunner-Elf den OFV-Cup mit einem 6:1 gegen Bischofszell und begeisterte nicht nur den eigenen Anhang. «Es ist unglaublich, wie schnell das Team umschalten kann», sagte ein Bischofszeller Spieler zu einem Teamkollegen. «Ja», erwiderte dieser, «das ist wirklich schöner Fussball.» Dann standen die beiden mit ihrer Mannschaft dem Cupsieger Spalier. Vergessen waren die Unsicherheiten des Frühlings, als der Gesa-Express ins Stocken geraten war. Es zeigte sich, dass alle Rädchen wieder geölt und die Unebenheiten auf den Weichen ausgefeilt wurden.

Am Sonntag um 14.30 Uhr kommt der FC Au-Berneck zum Derby vorbei. Zum dritten Mal in dieser Saison treffen sich die Mannschaften zu einem Pflichtspiel. An den Penaltykrimi Ende März auf der Auer Wisen können sich die Fans beider Seiten noch lebhaft erinnern. Zuvor war Au-Berneck durch Flamur Bojaxhi in Führung gegangen, Manuel Stüdli hatte nach einer knappen Stunde ausgeglichen. Au-Berneck stand der Überraschung nahe, der FCA war letztlich um einen Penalty besser. In der Hinrunde war es deutlicher: Altstätten gewann 4:0. Das magische Dreieck mit Adis Hujdur, Egzon Shabani und Sahin Irisme machte den Unterschied.

Au-Berneck ist diese Saison eine Wundertüte. So gab es Niederlagen gegen drei Teams, die gegen den Abstieg kämpfen: SC Brühl II, Mels und Wittenbach. Gegen Buchs verlor das Hafner-Team 1:7, doch am Wochenende darauf besiegte es den ambitionierten Tabellenzweiten Rorschach-Goldach mit 4:1. Können die Auer dem Favoriten ein Bein stellen? Selbst wenn es ihnen zur Überraschung reicht, wird die Altstätter Feier nur aufgeschoben und nicht aufgehoben sein. Ein spannendes Derby dürfte es so oder so werden – und vielleicht ist Altstätten bereits vor dem Anpfiff Aufsteiger. Rorschach-Goldach spielt am Mittag bei Brühl II. Sollten die Seebuben nicht gewinnen, können in Altstätten die Korken knallen. Es wäre das zweite Mal innert einer Woche. Die Supportvereinigung des FCA-Nachwuchses offeriert ihren Mitgliedern und allen Interessierten auf der Gesa einen Apéro. Vor, während und nach dem Spiel sind alle dazu eingeladen.

Ein für Montlingen bedeutendes Spiel dieser 24. Runde wurde bereits ausgetragen. Wegen des CSIO St.Gallen zogen der Tabellendritte Winkeln und Herisau ihre Begegnung vor – sie endete 0:0. So liegt Montlingen mit einem Spiel weniger vier Punkte vor den Appenzellern. Es gilt, noch mindestens ein Team auf Distanz zu halten, um den Ligaerhalt zu schaffen. Am Sonntag, 15 Uhr, spielen die Kolbensteiner in Ems. Die Bündner gehörten nach der Hinrunde zu den Abstiegskandidaten. Mit der Teamleistung dieses Frühlings, in dem sie 20 Punkte holten, ist die Relegation kein Thema mehr. Ems schaffte es so von unter dem Strich auf Rang fünf. Das Spiel in der Hinrunde endete 1:0 für die Bündner, es war damals die siebte Montlinger Pleite in Folge. Mit einem Erfolg in Ems könnte die Shoshi-­Elf ins Mittelfeld aufschliessen und sich noch weiter vom Abstiegssog entfernen.

3. Liga: Wer gewinnt die Rheintaler Derbys?

Die Weichen um den Aufstieg in die 2. Liga sind gestellt. Ruggell und Besa werden diesen unter sich ausmachen. Am nächsten Mittwoch treffen sie sich zum Direktduell auf dem Espenmoos. Gewinnt Ruggell, kann es den Aufstieg planen, gewinnt Besa, bleibt es spannend. Die St.Galler spielten am Dienstag in Rebstein und gewannen mit einer abgeklärten Leistung 2:1. Rebstein wurde zurückgebunden, Rang drei und 42 Punkte sind aber doch viel mehr, als manch einer auf der Birkenau erwartet hatte.

Absteiger FC St. Margrethen trägt in den letzten drei Drittligaspielen noch drei Derbys aus – wenn er denn antritt, schon im letzten Spiel stand er kurz davor, Forfait erklären zu müssen. An diesem Samstag (16 Uhr) gastiert die Scharrenbroich-Elf bei Diepoldsau-Schmitter. Nur drei Punkte aus 19 Spielen sprechen eine deutliche Sprache, dennoch hat St.Margrethen nie aufge­geben – bis zum 0:6 am letzten Sonntag gegen Montlingen II, wobei das Spielerreservoir, auf das der fleissige Trainer zurückgreifen kann, immer knapper wird. Die Riklin-Elf gewann das Spiel in der Hinrunde mit 4:1. Mit einem Sieg wollen die Rhein­insler ihren positiven fünften Tabellenplatz festigen.

Am Samstag, 17 Uhr, treffen sich Montlingens «Zwoa» und Rüthi auf dem Kolbenstein. Diese Affiche scheint zurzeit völlig offen. Aufsteiger Montlingen II macht es ausgezeichnet und liegt auf Platz sechs. Im Frühling gab es bereits drei Siege für das Team von Fabian Elser und Sanel Pjanic, zuletzt ein 6:0 in St.Margrethen. Rüthi wird die Saison auf Platz vier abschliessen. In den beiden letzten Spielen gab es für die Blau-Weissen keine Punkte (2:4 bei Rorschach II, 0:2 gegen Gams). Im Herbst trafen sich die Teams auf dem Rheinblick. Rü­thi gewann 3:0 durch Tore von Robin Sonderegger, Mergim Osmani und Pascal Zäch.

Montlingen II und Rüthi duellieren sich am Samstagabend auf dem Kolbenstein. Eindeutig sind die Favoritenrollen dabei nicht verteilt.
Montlingen II und Rüthi duellieren sich am Samstagabend auf dem Kolbenstein. Eindeutig sind die Favoritenrollen dabei nicht verteilt.
Bild: Archiv / hst

Staad trifft sich am Sonntagmorgen, 11 Uhr, auf der Kellen mit den Reserven des FC Rorschach-Goldach zum Seederby. Die Staader werden die Meisterschaft zwischen dem sechsten und dem achten Platz abschliessen. Auch für die RoGo-Reserven ist die Spannung so gut wie abgefallen. Sieben Punkte Vorsprung auf den Strich müssten drei Runden vor Schluss für den Ligaerhalt reichen. Es ist ein offenes Spiel zu erwarten, Staad hat mit dem Gegner allerdings noch ein Hühnchen zu rupfen. Ende September gab es auf dem Bützel eine 2:3-Niederlage, für die sich die Staader sicher revanchieren wollen.

Erst am Dienstag spielt Rebstein. Gegner Eschen/Mauren II liegt unter dem Strich und liefert sich ein Fernduell gegen den Abstieg mit Buchs II, das drei Längen voraus liegt. Die Liechtensteiner werden alles daran setzen, auch nächste Saison in der 3. Liga zu spielen. Rebstein, das gegen Besa zum ersten Mal nach neun Spielen wieder als Verlierer vom Platz musste, wird die letzten drei Spiele erfolgreich abschliessen wollen.

4. Liga: Wer muss runter in die 5. Liga?

Am letzten Sonntag wurde auf der Aegeten gejubelt. Vor 250 Fans gewann das Widnauer «Zwoa» gegen St.Margrethen II 3:2 und fixierte damit den Aufstieg. Das Team des Interimstrainerduos Daniel Lüchinger und Leonardo Ciardullo musste in einem Spiel mit neun gelben Karten allerdings einem Rückstand nachrennen. Mittlerweile ist die Trainerfrage für nächste Saison geklärt. Ab Sommer führt der 38-jährige José Torregrossa den Neo-Drittligisten. Als Spieler war er unter anderem bei Rorschach, bis zur U21 beim FC St.Gallen und bei Goldach tätig. Als Trainer sammelte er Erfahrung bei den Reserveteams von Rorschach und Rebstein.

Noch ungeklärt ist die Frage nach dem Absteiger – es könnte noch fünf Teams erwischen. Aus Rheintaler Sicht betrifft dies St.Margrethen II, Rebstein III und Au-Berneck II. Wobei es bei der Elf von der Degern doch arg zu- und hergehen müsste, sollte die Liga nicht gehalten werden können. Au-Berneck liegt sechs Punkte vor dem Platz mit der roten Laterne und kann am Samstag (17 Uhr) auf der Häädler Gerbe mit einem Punktgewinn alles klar machen. Heiden konnte nach vielen personellen Wechseln in der Winterpause nicht mehr an die sehr gute Hinrunde anknüpfen. Immerhin gelang am letzten Wochenende mit dem 1:0 bei Schlusslicht Rorschach-Goldach III der erste Sieg der Rückrunde.

Der FC Heiden feierte am letzten Wochenende endlich seinen ersten Sieg in der Rückrunde.
Der FC Heiden feierte am letzten Wochenende endlich seinen ersten Sieg in der Rückrunde.
Bild: lua

Das Rebsteiner «Drüü» hat eine schwierige Aufgabe: Am Samstag (17 Uhr) ist Rheineck zu Gast, das eine starke Rückrunde spielt und fünf von sechs Spielen gewonnen hat. Nur in Widnau gab es eine 2:4-Niederlage. Auf Rang neun liegt St.Margrethen II. Am Freitag müssen die Unterrheintaler gegen Altstätten II siegen. Nach der Leistung gegen Widnau II scheint das möglich. Es könnte sein, dass nächste Saison zwei St. Margrether Teams in der 4.Liga spielen.


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