22.02.2022

Auf den Weg zum Frieden helfen

Die Botschaft des Weltgebetstags der Frauen kommt aus Grossbritannien. Auch Rheintalerinnen feiern die Liturgie.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 02.11.2022
Den ersten Freitag im März reservieren sich Frauen auf der ganzen Welt jeweils, um miteinander zu beten. Im Vergleich zu anderen Gottesdiensten haben sie an jenem Tag die gleiche Motivation: Sie sind mit den Frauen in Gedanken und Gebet verbunden, die irgendwo auf der Welt die Liturgie feiern. Diese erarbeitet jeweils ein Landeskomitee. Neben Gebeten und Liedern transportiert dieses Komitee Informationen über das Herkunftsland. Es zeigt, wie Frauen in ihrer Heimat leben, mit welchen Sorgen sie im Alltag konfrontiert sind und wie es ihnen gelingt, Nöte mit Hilfe gezielter Projekte zu lindern.2021 dürfte den Rheintalerinnen die Kultur der Vorbereitungsgruppe nicht so fremd erscheinen wie in anderen Jahren. Erfuhren sie in vergangener Zeit etwas über die Kultur von Vanuatu, Zimbabwe oder Surinam, geht es nun um die grossbritannischen Gebiete England, Wales, Nordirland und Schottland. Letzteres hat aus historischen und geografischen Gründen ein eigenes Vorbereitungskomitee gegründet.England, Wales und Nordirland leben mit verschiedenem Sprachen, Kulturen und Regierungen. Ihre eigene Geschichte ist dennoch mit jenen der anderen Nationen im Vereinigten Königreich eng verknüpft. Sie ist mal friedlich, aber auch mal kriegerisch geprägt.Hoffnung aus der Bibel schöpfenAlle drei Länder erfreuen sich einer Vielfalt an Naturschönheiten und Küstenlandschaften. Wales und Nordirland sind eher ländlich geprägt. England hingegen hat neben der Hauptstadt London viele bedeutende Städte. Die Kolonialgeschichte Grossbritanniens und die Einwanderung seit dem Zweiten Weltkrieg spiegelt sich in der Zusammensetzung der Bevölkerung wider. Sie ist multiethnisch, multikulturell und multireligiös. Die Verfasserinnen der Liturgie bringen diese Vielfalt, die Probleme sozialer Unterschiede und die Ausgrenzung mancher Menschen zur Sprache.«Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben», lautet das Thema des Weltfriedensgebetstages. Mit dem Zitat des Propheten Jeremia (Jer 29, 1-14) erinnert das Komitee an dessen israelitische Volksgenossinnen und -genossen. Als sie von Jerusalem nach Babylon deportiert worden waren, wandte Gott sich laut der Bibel mit der genannten Verheissung an die Menschen in der Verbannung.Wie fühlt es sich an, fern der Heimat im Exil zu sein, ohne Aussicht auf eine baldige Rückkehr? Die Verfasserinnen der Liturgie vergleichen die biblische Geschichte mit der Lage jener Frauen, die heute im eigenen Land von der Gesellschaft ausgegrenzt; die ausgestossen oder heimatlos sind. Die Verheissung soll ihnen Mut und Hoffnung schenken.[caption_left: Das Bild zur Liturgie hat Angie Fox gestaltet. Sie ist Textilkünstlerin und hat den hoffnungsvollen Weg in die Zukunft in einer Bildstickerei visualisiert: Einengende Fesseln sind gesprengt und die Tür steht weit offen. Zwischen den Steinen des Wegs wachsen Lilien – als Zeichen der Freiheit und des Friedens.]Mit der Kollekte der betenden Frauen weltweit werden gemäss dem Weltgebetstags-Motto «informiert beten – betend handeln» Projekte im Liturgieland und weltweit unterstützt. Sie ermöglichen es Frauen, sich von ihren Fesseln zu lösen und die Tür zum Weg in eine bessere Zukunft öffnen.Eine Auswahl der begünstigten ProjekteMit «The Link Café» hat die Heilsarmee in Wimbledon einen Fonds eingerichtet. Er dient Frauen, die häuslicher Gewalt entflohen sind und eine spezifische Unterstützung brauchen. Aus dem Fonds werden etwa Anwaltskosten oder psychologische Notfallhilfe ganz oder teilweise bezahlt.Zuflucht und Unterstützung finden Schwangere, die geflüchtet sind oder Asyl suchen, bei «City of Sanctuary UK». Innerhalb des Netzwerks erhalten die migrierten Mütter Material, das sie für ihre Gesundheit und die ihrer Babys brauchen. Mit den Massnahmen will «City of Sanctuary UK» das Verständnis für schwangere Migrantinnen in den beteiligten Gesundheitseinrichtungen fördern. Das führt langfristig zu einem verbesserten Kontakt und zu besserer Gesundheit der werdenden Mütter und ihrer ungeborenen Kinder.Feiern zum Weltgebetstag der FrauenDer Weltgebetstag wird rund um den Globus am Freitag, 4. März, gefeiert. Manche Liturgiegruppen weichen vom Datum ab. Hier stehen die Termine in der Region, die der Redaktion vorliegen. Sind die Gottesdienste regional und ökumenisch organisiert, ist nur der Veranstaltungsort genannt.Buechen-Staad: Freitag, 4. März, 9 Uhr, katholische KircheSt. Margrethen: Freitag, 4. März, 19 Uhr, VikariatAu: Freitag, 4. März, 19 Uhr, PfarreiheimWidnau: Donnerstag, 3. März, 19 Uhr, JakobihusDiepoldsau: Freitag, 4. März, 19 Uhr, katholische KircheAltstätten: Freitag, 4. März, 19 Uhr, evangelische KircheLüchingen: Freitag, 4. März, 8.45 Uhr, PfarreiheimKriessern: Samstag, 5. März, 17 Uhr, KircheFreienbach: Samstag, 5. März, 19.30 Uhr, KapelleOberegg: Freitag, 4. März, 19 Uhr, katholische KircheRehetobel: Freitag, 4. März, 19 Uhr, evangelische Kirchewww.wgt.ch

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