01.11.2018

Auf den Spuren der Elsässer Kultur

Mal gehörte das Elsass zu Frankreich, mal zu Deutschland. Heute ist es wieder französisch. 32 unserer Abonnentinnen und Abonnenten bereisten die Region mit wechselvoller Geschichte und reicher Kultur.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Monika von der LindenLa Petite Venise ist wohl das reizvollste Quartier der drittgrössten Stadt des Départements Haut Rhin in der Region Est. Die Lauch umfliesst das farbenfrohe, architektonische Bijou Colmars. Entlang der Flussufer laden die vielen Gastronomen ein, in ihren schnuckeligen Restaurants und Bistros Flammkuchen oder Riesling zu kosten.Im etwa 60 Kilometer von Basel entfernt liegenden Colmar residierte die Lesergruppe Mitte Oktober vier Tage lang. Es war ein idealer Ausgangspunkt für die Ausflüge nach Strassburg, an die Elsässische Weinstrasse und in die Ebene des Oberrheins. Die Leserinnen und Leser aus dem St. Galler Rheintal hatten folglich ausgiebig Gelegenheit, die Kultur des Städtchens, das westlich des Rheins und östlich der Vogesen liegt, zu jeder Tageszeit zu erkunden.In Colmar leben etwa 70000 Menschen. Es ist die Geburtsstadt berühmter Künstler wie zum Beispiel Frédéric-August Bartholdi. Viele Werke des Bildhauers zieren Colmar, Basel oder US-Städte. Bartholdis bekanntestes Werk in Übersee ist die Freiheitsstatue. Sie wurde am 28. Oktober 1886 auf Liberty Island eingeweiht.Etwas überrascht waren die Rheintaler schon, als sie am Nordeingang Colmars die Lady Liberty sahen. Seit dem Jahr 2004 steht dort eine zwölf Meter hohe Nachbildung der New Yorker Freiheitsstatue aus Kunstharz. Sie wurde dort anlässlich des 100. Todestages Bartholdis (1834 bis 1904) aufgestellt.Zum architektonischen Erbe aus sechs Jahrhunderten gehört das Unterlinden-Museum. Es beherbergt den Isenheimer Altar. Die Malereien auf den zwei feststehenden und vier drehbaren Flügeln des sakralen Kunstwerkes schuf Matthias Grünewald in den Jahren 1512 bis 1516.Die Hauptstadt Europas liegt am RheinEin Ausflug führte die Reisegruppe nach Strassburg am Rhein. Mit 280000 Einwohnern ist der Hauptort der Region Grand Est an der deutschen Grenze etwa viermal so gross wie Colmar, aber ebenso attraktiv. Auf einer Rundfahrt erfuhren die Abonnenten kulturelle und historische Hintergründe über die Blickfänge des Sitzes vieler europäischer und internationaler Einrichtungen. Dazu gehören das Europaparlament, der Europarat oder der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Die Hauptstadt Europas besticht auch durch ihre architektonische Schönheit. Mit dem Münster, seinen historischen Gassen der mittelalterlichen Altstadt und einer mit prächtigen Blumen dekorierten Ill-Promenade hat Strassburg viel Sehenswertes zu bieten. Auf dem Rückweg nach Colmar machten die Rheintaler Reisenden einen Abstecher auf den Mont Sainte-Odile. Am Ostrand der Vogesen hatten sie auf 763 Höhenmetern, vom Kloster Hohenburg aus, einen weiten Blick über die Ebene des Oberrheins.Der dritte Reisetag war dem Wein gewidmet. Auf der Route über die Elsässer Weinstrasse besuchten die Rheintaler drei schmucke, vom Weinbau geprägte Dörfer: Kaysersberg, Riquewihr (Reichenweiher) und Ri- beauville.In Riquewihr nahmen die Leser an einer Führung über ein Weingut teil. Die bereits gelesenen Rebberge erinnerten ein wenig an die heimische Landschaft. Im Weinkeller durfte man anschauen, wie der Crémant (Schaumwein) abgefüllt wurde. Eine Weindegustation rundete den Besuch ab.Auf der Reise bekamen die Leserinnen und Lesern eine Ahnung von der Vielfalt des Elsasses, die auf der wechselhaften Geschichte zwischen dem deutschen und französischen Kulturraum beruht.Die Heimreise führte die Rheintaler durch den Schwarzwald, mit Aufenthalt in Freiburg und am Titisee.HinweisMehr Bilder finden sich auf rheintaler.ch unter Bilderstrecken.

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