«Als Siebenjährige traten wir direkt in die Hochschule ein», witzeln ehemalige St. Anton-Schüler nicht ohne Stolz über ihr traumhaft über dem Rheintal gelegenes, zum Bezirk Oberegg gehörendes Schulhaus. «Die Schule auf dem St. Anton wurde erstmals 1799 erwähnt», schreibt Historiker David Aragai im Buch «Oberegger Geschichte». «Ein eigentliches Schulhaus wurde 1812 erbaut. Das Gebäude diente später der Familie Breu als Bäckerei und Café und ist heute unter dem Namen Kafi St. Anton bekannt.»
1896 entstand ein neues Schulhaus
1896 wurde das Schulhaus erbaut, in dem zeitweise über hundert Schülerinnen und Schüler von zwei als Lehrerinnen ausgebildete Schwestern aus dem Kloster Menzingen ZG unterrichtet wurden. Als ehemaliger St.-Anton-Schüler erinnert sich Peter Breu an zahlreiche Episoden rund um den Schulbetrieb auf dem St. Anton. «Weil die eingekleideten Schwestern den Buben keinen Turnunterricht erteilen konnten, beauftragte der Schulrat kurzerhand den in der Nähe des Schulhauses wohnhaften Landwirten ‹Tonis Jock› mit der Aufgabe der körperlichen Ertüchtigung der männlichen Schuljugend auf St. Anton. Die Methoden des wie die Jungfrau zum Kinde gekommenen Sportlehrers waren speziell und doch erfolgreich, belegten doch die St.-Anton-Buben an der Turnprüfung am Ende des siebten Schuljahres meistens die vordersten Ränge.» Sie hatten auch den Vorteil eines andauernden Höhentrainingslagers.
Schulsterben rund um den St. Anton
Fast gleichzeitig mit der Aufhebung der Schule auf dem St. Anton starben zahlreiche weitere Aussenschulen rund um den beliebten Aussichtsberg. Dazu gehören Sulzbach und Kapf (Oberegg), Säge (Wald), Kaien und Lobenschwendi (Rehetobel), Brunnen (Heiden), Tanne (Wolfhalden), Lachen (Walzenhausen), Schachen und Mohren (Reute) sowie die katholischen und reformierten Altstätter Aussenschulen wie Vorderkornberg, Tannenbaum und Ruppen-Baumert.