19.07.2018

«Auch Wohnraum ist Lebensraum»

Das Café Ascot ist verschwunden. «Hier entsteht Lebensraum», ist auf dem Container zu lesen, der auf dem Areal steht. Die Fläche erweckt den Eindruck, als entstünde dort eine Naturlandschaft.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Kurt LatzerAn der Gabelung der Kobelstrasse im Eichholz sticht eine grau-braune Fläche aus dem saftigen Grün der umliegenden Wiesen ins Auge. Genau dort, in dem Spickel Land, auf dem einst das Café Ascot stand, kann – beim Anblick des Geländes – der Eindruck entstehen, man wolle ein neues Stück Natur formen. Mit unterschiedlichen nivellierten Flächen und leicht erhöht, gegen das Kobel hin mit der Senke, womöglich für ein Biotop.Ennet des Zauns, der Unbefugte vom Grundstück fernhalten soll, steht ein schwarzer Container, auf dem ausser dem Namen des beauftragten Unternehmens zu lesen ist «Hier entsteht Lebensraum». Also doch ein wohlgeformtes Stück Natur anstatt des geplanten Mehrfamilienhauses, dessen Pläne im März auflagen? Silvano Kühnis, Geschäftsführer und Inhaber der Bauabteilung GmbH in Widnau sagt mit einem Lächeln: «Auch Wohnraum ist Lebensraum.» Die Bewilligung für den Bau des Mehrfamilienhauses ist längst erteilt, nächsten Monat sollen die Arbeiten beginnen.Altes «Ascot» war zu gefährlichNach dem Tod des Inhabers des Café Ascot, Peter Steiner, vor vier Jahren stand das beliebte Ausflugsziel am «Grüeziweg» leer und verwahrloste zusehends. Vergangenen November nutzte die Feuerwehr Berneck-Au-Heerbrugg das mittlerweile abbruchreife Gebäude als Übungsort. «Weil sich immer wieder Jugendliche im Haus aufhielten und das zu gefährlich war, haben wir den Abbruch vorgezogen», sagt Silvano Kühnis. Und wozu dient die Geländemulde: Vielleicht ist doch einer kleiner Teich vorgesehen? «Nein, das ist Teil des einstigen Hauses und des Gartens», sagt der Inhaber der Bauabteilung GmbH.Passanten auf dem Kiesweg im Eicholz kommt beim Anblick der Senke eher ein «kleiner Pool oder etwas Ähnliches» in den Sinn. Obschon das gesamte Areal einen anderen Eindruck vermittelt: «Ab August wird gebaut», sagt Kühnis. Es entsteht ein Haus mit acht Mietwohnungen mit einer Gebäudefläche von gut 400 Quadratmetern. Hinzu kommen Autoabstellplätze im Freien und eine Tiefgarage mit Zufahrt über die Langenackerstrasse. In Anlehnung an das ehemalige Café soll der Bau «Haus Ascot» heissen.

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