Bei Radicchio oder Cicorino unterscheidet man zwischen kopfbildenden Sorten zur Herbsternte und rosettenbildenden Sorten zur Überwinterung. Kopfbildende Radicchiosorten wie Palla rossa oder Castelfranco können noch bis Mitte Hochsommer gesät werden.
Wer jetzt noch nicht gesät hat, hat nichts verpasst: Frühere Saaten neigen nämlich zum Schossen. Da Radicchio nicht sehr zuverlässig keimt, ist es besser, jeweils zwei Samen in einen Topf zu legen, und später auf eine Pflanze auszudünnen. Die Sämlinge sollten es zuerst einmal nicht zu warm haben: 15 bis 18 Grad sind ideal. Bei höheren Temperaturen hilft es manchmal, die Saatschale in einen kühleren Raum zu stellen. Allerdings nur bis zum Keimen, danach müssen sie unbedingt an die Sonne! Rund vier Wochen nach der Saat, können die Setzlinge im Abstand von 30 mal 30 Zentimetern ausgepflanzt werden. Nach weiteren sechs bis acht Wochen (je nach Sorte) sind die Pflanzen erntereif.
Nicht wundern, wenn der rote Salat am Anfang nur grüne Blätter hat: Die attraktive, rot-weisse Farbe entwickelt sich erst, wenn die Nächte herbstlich kühl sind. Die roten Blätter sind wesentlich schmackhafter als die grünen, die deutlich mehr Bitterstoffe enthalten. Die kopfbildenden Sorten können vom Erröten bis zu den ersten, starken Frösten geerntet werden.
Rosettenbildende Sorten wie Cicorino rosso, Rossa di Verona oder Grumolo verde (eine grüne Sorte) überwintern dagegen im Beet. Sie werden dichter gepflanzt (20 mal 25 Zentimeter Abstand) als kopfbildende Sorten. Im Spätherbst schneidet man das Laub etwa fünf Zentimeter über dem Boden ab, ohne die Knospenanlage zu verletzen. Über Winter deckt man die Pflanzen mit Reisig zu oder mulcht zwischen den Reihen dick mit Laub. D
ie Herzblätter sollten aber noch frei bleiben. Die Ernte der überwinternden Pflanzen beginnt, sobald sich im Frühling geschlossene Köpfe gebildet haben. Der Ertrag ist wesentlich geringer als bei den Herbstsorten, dafür hat man – wenn alles gut geht – schon früh im Jahr gesunden Salat aus dem Garten. Er sollte dann allerdings nicht zu lange beerntet werden, weil die Blätter mit zunehmender Lichtmenge ergrünen und dann bitter werden. Bitter soll zwar gesund sein – aber allzu bitter verdirbt einem irgendwann den Genuss.