Nach einem Sturz im Training zum Auftakt der Schweizer Supermoto-Meisterschaft, zu der auch der Event in Altstätten gehört, brach er sich das rechte Schlüsselbein und mehrere Rippen. Dennoch zählt der 42-jährige Lokalmatador auf seiner Gasgas MC 450 F zu den grossen Favoriten auf den Tagessieg in der Königsklasse, der Supermoto-Kategorie Prestige.
1994 und 1995 feierte Baumann den Meistertitel in der Klasse 85 ccm, nachdem er bereits in der kleinsten Kategorie oft der Schnellste war. Er sagt lachend:
Leider wurde ich nie 50-ccm-Meister, weil mich die Technik immer im Stich gelassen hat.
Schon sein Vater Rolf Baumann war im Motorsport erfolgreich, wurde 1970 auf Husqvarna Schweizer Meister in der Königsklasse bis 500 ccm. Später setzte er im internationalen Autocross neue Massstäbe. Mit seinen Konstruktionen und seinem ultraschnellen Fahrstil hatte damals europaweit eine neue Ära begonnen.
Als bis heute jüngster Fahrer wurde Simon Baumann im Jahr 2000 in der Königsklasse Inter Open 500 auf Suzuki Schweizer Meister. Es folgten viele gute Resultate, etwa an Qualifikationsrennen zur Weltmeisterschaft. Der deutsche Motocross-Guru Thomas Kneip sagte damals:
Keiner hat mit so viel Speed auf internationalem Niveau so wenig erreicht wie Simon Baumann.
Dies lag auch daran, dass der Diepoldsauer mit erhobenem Finger gemahnt hatte: «Die Weltmeisterschaft ist für einen Privatfahrer kaum finanzierbar.»
Immerhin: Baumann wure mehrmals zum König des jährlichen Motocross-Events in Oberriet gekürt. Und der gelernte Motorradmechaniker wurde 2004 MX2-Schweizer-Meister. Zudem feierte er in der SAM-Kategorie MX2 2004 und 2005 jeweils den Meistertitel. Ab 2008 fuhr Baumann Supermoto und wurde auf Anhieb hinter Offroad-Legende Philippe Dupasquier Vizemeister. 2010 wechselte er in den Strassenrennsport und fuhr mit seiner Suzuki GSX/R 1000 als Dritter in der Kategorie Superstock 1000 nur knapp am Titel vorbei. Baumann ist damit der einzige Schweizer Pilot, der in der Gesamtwertung der drei Disziplinen Motocross, Supermoto und Strasse unter die ersten drei fuhr.
Durch ein zufälliges Gespräch mit dem Frauenfelder Chris Attiger, Import-Direktor von KTM mit Husqvarna und Gasgas, bekam Baumann das Angebot, die Supermoto-Saison zu bestreiten. Der Vater der siebenjährigen Mila und des zehnjährigen Jarno sagte sofort zu. Der Diepoldsauer sagt vor dem Rennwochenende: «Ich freue mich riesig, am Supermoto in Altstätten und damit im schönen Rheintal zu fahren. Ich hoffe auf gutes Wetter und eine schöne Veranstaltung.»
Erste Supermoto-Meisterschaft im Rheintal
Spannende Rennen und Adrenalin pur: Der Altstätter Allmendplatz wird am Samstag, 6., und Sonntag, 7. Juli, zum Treffpunkt für Motorsportbegeisterte. Zum ersten Mal wird die Supermoto-Schweizer-Meisterschaft im Rheintal ausgetragen. Auf der abwechslungsreichen Strecke auf der Allmend müssen die schnellsten Fahrerinnen und Fahrer der Schweiz sowohl auf Asphalt als auch im Offroad ihr Können unter Beweis stellen.
Am Samstag finden das Training, das Zeittraining sowie die Qualifikationsläufe für die Rennen vom Sonntag statt. Dieser beginnt früh mit dem Warm-up und ab 10 Uhr mit den Rennläufen, die über den ganzen Tag bis in den Abend dauern.
Auch abseits der Rennstrecke wird den Besucherinnen und Besuchern etwas geboten: Neben einer Hüpfburg, Bullriding und «Hau den Lukas» gibt es auch Trike-Touren sowie ein reichhaltiges Verpflegungsangebot von Raclette über Würste bis hin zu Glace und Crêpes. Zudem gibt es am Samstag ein EM-Public-Viewing und am Abend einen Barbetrieb. Tickets sind im Vorverkauf oder an der Tageskasse erhältlich. Mehr unter www.supermoto-altstaetten.ch.