«Marc Bischofberger hat sich auf den letzten Drücker für die Titelkämpfe qualifiziert (...) Aber jetzt ist WM, jetzt ist Marc Bischofberger bereit.»Dani Kern sagte das live auf SRF 2, nachdem der Oberegger soeben souverän in den Viertelfinal eingezogen war. Aber die Einschätzung hatte schon im nächsten Heat keine Gültigkeit mehr: Bischofberger verlor an dritter Stelle liegend die Geduld und folgte einer verhängnisvollen Idee: Er wollte in der Kurve aussen herum überholen. Das funktionierte nicht – schlimmer noch: Bischofberger büsste massiv an Tempo ein und hatte im Finish gegen Brady Leman, Olympiasieger 2018, und Filip Flisar, Weltmeister 2015, keine Chance.Weltmeisterschaft ist, wenn Place aufs Podest fährt Der Olympia-Zweite ging damit auch an seinen dritten Weltmeisterschaften leer aus. Wie 2015 und 2017 schied er im Viertelfinal aus. Nach dem Ausschieden in Solitude, wo die Skicross-Konkurrenten an der WM in Park City ausgetragen wurden, ärgerte sich Bischofberger masslos: «Der erste Heat war ja recht vielversprechend.» Die Quali am Freitag war ihm zwar mässig gelungen, aber in den Trainings hatte er sich wohl gefühlt auf der Strecke.Die Medaillenhoffnungen der Schweizer Männer ruhten früh auf den Schultern von Alex Fiva. Der zwölffache Weltcupsieger kam einer Schweizer WM-Medaille an den achten Titelkämpfen so nahe wie zuvor keiner: Aber im Final musste der 33-jährige Bündner mit dem undankbaren vierten Platz vorliebnehmen. Der WM-Titel ging an François Place. Der Franzose hat schon vor zwei Jahren WM-Bronze gewonnen, stand im Weltcup aber noch nie auf dem Podest. Die weiteren Medaillen gingen an die Kanadier Brady Leman und Kevin Drury.Bei den Frauen siegte mit Marielle Thompson eine Landsfrau von ihnen. Die Waadtländerin Fanny Smith holte ihre vierte WM-Medaille in Folge. Die Weltmeisterin von 2013 wurde wie vor zwei Jahren Zweite. (ys)