Das Nachbarderby zwischen St. Margrethen und Au-Berneck glich einem Freundschaftsspiel. Schiedsrichter Arion Aliji griff ein einziges Mal zu einer Karte. Es war die Rote gegen St. Margrethens Verteidiger Baran Er, der wegen einer Notbremse bereits nach gut drei Minuten des Feldes verwiesen wurde. Au-
Bernecks Co-Trainer Kevin Jung sagte nach dem Spiel: «Der Gegner hat nie aufgesteckt und dies verdient Respekt.» Den Platzverweis fand er hart: «Es hätte eigentlich gereicht, wenn man auf Vorteil entschieden hätte. Der Ball lag ja im Tor.»
Auch dass Au-Berneck zur Pause sein ganzes Auswechselkontingent ausschöpfte und fünf neue Spieler brachte, erinnerte an ein Freundschaftsspiel.
Nach 80 Sekunden profitierte Flamur Bojaxhi von einem unglücklichen Ballverlust in der Heimabwehr und eröffnete die Torflut. Mario Zivic verwerte dann den Penalty, der durch die Notbremse verursacht wurde. Nur wenig später wurde Zivic von einem Ball aus nächster Nähe getroffen und sank zu Boden. Glücklicherweise hat die Szene schlimmer ausgesehen als sie schlussendlich war. Der Auer Captain konnte nach kurzer Pflege weiterspielen. Der FC St. Margrethen hielt dagegen, so gut er konnte, spielerisch behielten die Gäste das Zepter aber eindeutig in der Hand – und sie erhöhten das Torekonto fast nach Belieben. Vor allem Bojaxhi war von der Defensive der Einheimischen nicht in den Griff zu kriegen.
In doppelter Unterzahl alles gegeben
Nach dem Seitenwechsel konnten die Gastgeber die Gefahr lange weitgehend vom eigenen Tor fernhalten, obwohl Au-Berneck praktisch pausenlos in der Platzhälfte der Scharrenbroich-Elf agierte. Auch wenn sich erste Kampferscheinungen und Verletzungen bemerkbar machen, biss sich St. Margrethen durch. Arian Nesimi hatte in der 58. Minute sogar die Chance auf einen Torerfolg, aber Au-Bernecks Ersatztorhüter Joel Eugster wehrte ab. Nach 63 Minuten nahmen die Gäste das Toreschiessen wieder auf. Jarò Boehrer machte das «Stängeli» in der 74. Minute perfekt.
Ab Minute 78 stand St. Margrethen nur noch mit acht Feldspielern auf dem Platz. Zerin Ibrahimi konnte wegen einer Verletzung nicht mehr weiterspielen, die vier Feldspieler auf der Bank waren bereits alle eingewechselt worden. St. Margrethen-Torhüter Michele Boppart konnte sich einige Male auszeichnen, ihm war keines der 13 Gegentore anzukreiden. In der 85. Minute erzielte Mihai Giovanny Popescu das schönste Tor des Spiels, als er einen Eckball von Elion Sopi aus vollem Lauf zum 0:12 verwertete.
Nach dem 0:13 durch Nico Varano, der sich dabei verletzte, pfiff der Schiedsrichter nach genau 90 Minuten ab. Einen Grund, nachspielen zu lassen, hatte er nicht.
2. Liga, Gruppe 1
St. Margrethen – Au-Berneck 0:13 (0:8)
Tore: 1./10./14./25./40. Bojaxhi, 3. Zivic (Penalty), 22. T. Dierauer, 30./90. N. Varano, 62. Murati, 74. Boehrer, 77./86. Popescu.
St. Margrethen: Boppart; Shefkiu (43. Limani), Axhija, Er, Ibrahimi; Asipi (46. Sulejmani), Ferreira, Shabani (58. Memishi), Nesimi; Burren (42. Hürlimann); Surac.
Au-Berneck: Staudacher (46. Eugster); C. Lamorte, S. Vezaj, Popescu, Boehrer; D. Varano (46. Sopi); T. Dierauer (46. G. Lamorte), Zivic (46. Murati), N. Varano, A. Vezaj (46. Friedlein); Bojaxhi.
Gelbe Karten: Keine.
Rote Karte: 3. Er.