Fussball 03.05.2023

Au-Berneck gewinnt dank dreier Tore innert 15 Minuten

Die Degern-Elf lag gegen den Aufstiegskandidaten Abtwil-Engelburg im Nachtragsspiel zur Pause noch mit 0:1 zurück – gewann am Ende aber verdient 3:1. Damit sieht es in der Rangliste vor dem Derby in St.Margrethen wieder sehr gut aus.

Von Hansueli Steiger
aktualisiert am 04.05.2023

Die Entscheidung in dieser Begegnung fiel zwischen den Minuten 57 und 61. In der 57. Minute – es stand 1:1 – wehrte Au-Berneck-Torhüter Fabio Staudacher einen Schuss des schnellen Abtwiler Flügels Glen Forster mirakulös ab. Vier Minuten später markierte Stürmer Flamur Bojaxhi das 2:1, das den Weg zum Sieg der Heimmannschaft ebnete.

Abtwil mit der Führung nach 20 Minuten

Nach einem Au-Bernecker Sieg hatte es zur Pause noch nicht ausgesehen, im Gegenteil. Die Gäste kontrollierten in der ersten Hälfte das Spielgeschehen und gestanden den Platzherren nur sehr wenig zu. In der Innenverteidigung hatte Abtwil mit Sandro Klarer und Thomas Sturzenegger zwei starke Spieler und man sah es an vielen Aktionen: Es würde an diesem Abend für Au-Berneck schwierig werden, zu Torchancen zu kommen.

Die Gäste traten zunächst so auf, wie ein Spitzenteam eben auftritt. Den ersten Schuss aufs Tor hatten die Gastgeber, Abtwil-Torhüter Alexander Stumpf hielt den Mario-Zivic-Schuss aber problemlos. Dann waren die Gäste am Drücker: Eine Direktabnahme von Forster zischte in Minute elf knapp über das Tor von Staudacher. In der 20. Minute ging Abtwil-Engelburg in Führung. Forster setzte sich über links durch und spielte einen genauen Pass auf den freistehenden Reto Nef, der nur noch den Fuss hinhalten musste. Kurz danach stiessen Jetmir Lakna und Marc Koller zusammen. Während der Abtwil-Captain weiterspielen konnte, musste Lakna mit einer Kopfverletzung das Feld verlassen. Für ihn kam Fabio Lamorte.

Abtwil-Engelburg reklamierte in der 29. Minute einen Penalty, Schiedsrichter Kilic liess weiterspielen. Fünf Minuten später platzierte Nef einen guten Kopfball, Staudacher war aber zur Stelle. Au-Berneck gab danach ein offensives Lebenszeichen ab, Bojaxhi verzog seinen Schuss aber.

Und plötzlich fielen die Au-Bernecker Tore

Halbzeit zwei begann mit einer weiteren Möglichkeit von Forster, die bei Staudacher sicher aufgehoben war. In der 50. Minute glich Au-Berneck aus. Bojaxhi spielte einen Ball genau in den Lauf von Ardit Vezaj, der keine Mühe hatte, das Tor zum 1:1 zu erzielen. Nun war man gespannt, wie sich die Abtwiler präsentieren würden. Erstaunlicherweise setzten fortan aber nicht die Gäste, sondern die Auer die offensiven Akzente.

Hier scheiterte Flamur Bojaxhi (rechts) noch am gegnerischen Torhüter - später entwickelte er sich zum Au-Bernecker Matchwinner.
Hier scheiterte Flamur Bojaxhi (rechts) noch am gegnerischen Torhüter - später entwickelte er sich zum Au-Bernecker Matchwinner.
Bild: Hansueli Steiger

Und Au-Berneck ging tatsächlich in Führung. Der nur knapp zwei Minuten vorher eingewechselte Carlo Lamorte behauptete sich in einem Zweikampf und bediente Bojaxhi ideal, der das 2:1 erzielte. Sehenswert war vor allem Lamortes Einsatz bei dem Assist: Sein unbedingter Wille, den entscheidenden Zweikampf gewinnen zu wollen, war sinnbildlich für das Auftreten des Heimteams in dieser zweiten Hälfte. Vier Minuten nach dem Führungstreffer erhöhte Bojaxhi nach einem Zusammenspiel zwischen Ardit Vezaj und Fabio Lamorte auf 3:1. Ein Resultat, nach dem es nach 45 Minuten noch so gar nicht ausgesehen hatte.

Mit der sicheren Führung spielte Au «das Ding» clever herunter und es schien sich nicht mehr viel zu tun auf dem Spielfeld Wisen. Es lief bereits die Nachspielzeit, als Staudacher für Zeitspiel verwarnt wurde. Wenige Sekunden später zückte der Schiedsrichter die gelbe Karte gegen den Torhüter gleich nochmals und verwies ihn entsprechend mit Gelb-rot des Feldes. Dann war Schluss. Au-Berneck hat sich den Sieg mit einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte redlich verdient. «Das war wichtig», sagte der zweifache Torschütze Bojaxhi kurz nach Spielschluss.

Am Samstag um 16.00 Uhr steigt auf der Rheinau das Nachbarderby zwischen St. Margrethen und Au-Berneck. Die Degern-Elf dürfte mit diesem Sieg gegen ein Team aus dem Spitzentrio noch zusätzlichen Auftrieb erhalten. Sie käme dann auf 24 Punkte, womit für den Ligaerhalt wohl nicht mehr viel fehlen würde.

2. Liga, Gruppe 1
Au-Berneck – Abtwil-Engelburg 3:1 (0:1)
Wisen, Au – 120 Zuschauer – SR: Kilic; Passeri, Mauchle.
Tore: 20. Nef 0:1, 50. A. Vezaj 1:1, 61. Bojaxhi 2:1, 65. Bojaxhi 3:1.
Au-Berneck: Staudacher; F. Dierauer (58. C. Lamorte), S. Vezaj, Popescu, Marino (62. Boehrer); D. Varano; T. Dierauer (76. G. Lamorte), Zivic, Lakna (26. F. Lamorte), A. Vezaj (91. Eugster); Bojaxhi.
Abtwil-E.: Stumpf; Messmer (81. R. Gröli), Sturzenegger, Klarer, Gehrig; Koller; Nef, Culanic (70. Reich), Forster (79. Cardon), Spescha; M. Gröli (70. Markovic).
Gelbe Karten: 63. Culanic, 75. Forster, 89. Popescu, 90. Sturzenegger, 91. Staudacher.
Gelb-rote Karte: 91. Staudacher.

Am Samstag: Winkeln – Flawil (14.30), St.Margrethen – Au-Berneck (16.00), Abtwil-E. – Ems (17.00).
Am Sonntag: Montlingen – Uzwil II (14.00), Altstätten – Mels (14.30), Vaduz II – Herisau (14.30).

Rangliste (alle 16 Spiele): 1. Winkeln 34, 2. Abtwil-Engelburg 32, 3. Vaduz II 32, 4. Altstätten 28, 5. Montlingen 28, 6. Ems 24, 7. Flawil 23, 8. Au-Berneck 21, 9. Uzwil II 17, 10. Herisau 17, 11. Mels 13, 12. St.Margrethen 4.


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