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In der vierten Minute der Nachspielzeit setzte Vaduz-Stürmer Ardit Destani einen Ball nur wenige Zentimeter neben das Auer Tor. Die 140 Fans auf der Wisen schnauften tief durch. Wenige Sekunden später pfiff Schiedsrichter Joel Breu das Spiel ab. Au-Berneck hatte sich gegen den Tabellenzweiten Vaduz II ein 3:3 erkämpft und durchlebte in diesem Spiel ein Wechselbad der Gefühle.
Nach 13 Minuten gerieten die Einheimischen in Rückstand; sie waren nach einer guten Stunde nach einer gelb-roten Karte nur noch zu zehnt auf dem Platz, erzielten in Unterzahl dennoch das 3:1, mussten dem Gegner dann aber innert fünf Minuten zwei Tore zugestehen. Aufgrund der kämpferischen Darbietung hat sich die Degern-Elf den Punkt redlich verdient.
Gute Auer Torchancen bis zur Pause
Die Liechtensteiner übernahmen spielerisch sofort die Initiative. Nach sechs Minuten musste Joel Eugster, der das Tor für den gesperrten Fabio Staudacher hütete und seinen Kollegen ausgezeichnet vertrat, ein erstes Mal eingreifen. Den Schuss von Aussenverteidiger Justin Seifert wehrte er souverän ab. Eduard Staub hatte die zweite Möglichkeit, auch diesen Schuss hielt Eugster. Gegen das 0:1 war er dann aber machtlos. Ein Rückpass geriet zu kurz, Simeon Weber übernahm das Leder, umkurve Eugster und schob zur Führung ein. Die erste gute Möglichkeit für die Hausherren hatte Captain Mario Zivic nach 22 Minuten. Einen Freistoss aus gut 25 Metern setzte er nur knapp über das Tor von Vaduz-Hüter Gabriel Foser. Drei Minuten später tankte sich Tobias Dierauer durch das Mittelfeld und bediente Flamur Bojaxhi, der mit seinem Abschlussversuch an der Vaduzer Abwehr scheiterte.
Diese Aktionen gaben den Au-Berneckern Auftrieb, plötzlich hatten sie mehr Spielanteile. Dennoch standen die Gäste gut zehn Minuten vor der Pause nahe am 0:2. Der gefährliche Weber kam frei zum Schuss, schoss aber zu hoch. Dann waren wieder die Auer am Drücker. Die Abschlüsse von Ardit Vezaj und Bojaxhi entschärfte Foser noch, den Ausgleich konnte er aber nicht mehr verhindern. Tobias Dierauer übernahm in Minute 43 einen Ball, lief in die Tiefe und passte zu Bojaxhi. Dieser scheiterte an einem Abwehrbein, den Abpraller übernahm Daniele Varano und schob ihn platziert ins rechte Eck. Eine Minute vorher war der Torschütze verwarnt worden, als er bei einer Aktion wohl den Gegner, aber auch den Ball traf. Kurz darauf scheiterte Raoul Marino mit einem Kopfball an Foser, der mit einer Glanzparade parierte.
Vaduz mit zwei Toren innert fünf Minuten
Nach der Pause ging es gut zehn Minuten bis zur ersten Topchance. Die gehörte Au-Berneck. Bojaxhi legte auf Daniele Varano zurück, dessen Schuss ging nur knapp am Gäste-Tor vorbei. Vier Minuten später klappte es: Endrit Bekjiri, von Bojaxhi angespielt, kam frei zum Schuss und verwertete mühelos zur 2:1-Führung. Ein empfindlicher Dämpfer folgte kurz darauf: Daniele Varano wurde mit der gelb-roten Karte des Feldes verwiesen. In Unterzahl gelang der Degern-Elf aber der Führungsausbau. Alban Lufi passte genau auf Nico Varano, der das 3:1 markierte. Sowohl Lufi wie auch Nico Varano waren eben erst eingewechselt worden.
Mit viel Kampf, Herz und Einsatz verteidigten die dezimierten Auer das Tor. In der 79. Minuten mussten sie dann aber kapitulieren. Sascha Djokic verwertete zum 3:2. Der erste Schuss wurde geblockt, gegen den platzierten Nachschuss gab es keine Abwehrmöglichkeit für Eugster. Dieses Tor spielte den Gästen in die Karten, die prompt fünf Minuten später den Ausgleich erzielten. Beim 3:3 blieb es dann.
Nach Abtwil-Engelburg hat Au-Berneck nun auch den Vaduzer Reserven Punkte abgezwackt. Davon profitieren dürften die Winkler, die aktuell die besten Karten im Kampf um den Aufstieg haben.
2. Liga, Gruppe 1
Au-Berneck – Vaduz II 3:3 (1:1)
Degern/Spielfeld Wisen – 140 Zuschauer – SR: Breu; Imfeld, Amorim.
Tore: 13. Weber 0:1, 43. D. Varano 1:1, 60. Bekjiri 2:1, 70. N. Varano 3:1, 79. Djokic 3:2, 84. Djokic 3:3.
Au-Berneck: Eugster; C. Lamorte, S. Vezaj, Popescu, Bekjiri (73. Böhrer); D. Varano; T. Dierauer (81. Murati), Zivic, A. Vezaj (68. N. Varano), Marino (64. Lufi); Bojaxhi (93. Sopi).
Vaduz II: Foser; Spasojevic, Schlegel, Müller (73. Ybrah), Seifert (64. Jäger); Staub, Netzer (68. Graber), Limani (63. Lorenz), Kling; Weber (63. Djokic), Destani.
Gelbe Karten: 21. Müller; 40. D. Varano.
Gelb-rote Karte: 63. D. Varano.
