13.04.2022

Ärztehaus nimmt Betrieb auf

Im Medizinischen Ambulatorium in Heiden werden seit letzter Woche diverse Dienstleistungen angeboten.

Von Jesko Calderara
aktualisiert am 02.11.2022
Jesko CalderaraNach wenigen Wochen Vorbereitungszeit ist Anfang letzter Woche das Medizinische Ambulatorium in Heiden (MAiH) im ehemaligen Spitalgebäude eröffnet worden. «Nach einem arbeitsreichen Wochenende ist alles parat für den Start», sagt Pascale Brei.Die Fachärztin für Handchirurgie ist nebst Thomas Langer in der Geschäftsführung des MAiH tätig. Das ganze Team sei in den vergangenen Tagen mit vollem Einsatz und grosser Vorfreude am Vorbereiten und Einrichten gewesen. So wurden unter anderem die Beschilderungen aufgehängt, die Website aufgeschaltet und neue Endoskopieräumlichkeiten für Magen- und Darmspiegelungen eingerichtet.Das Ärztehaus vereint die Hausarztmedizin, Sprechstunden von Spezialärzten und die Physiotherapie unter einem Dach. Damit soll nach dem Aus des Spitals Heiden die Gesundheitsversorgung im Appenzeller Vorderland gestärkt werden. Das MAiH ist auf private Initiative hin entstanden. «Die ganze Praxis in den letzten vier Monaten aus dem Boden zu stampfen, war eine ziemliche Herausforderung», sagt Brei. Nach der Spitalschliessung hatte sich eine Arbeitgruppe Gedanken zur künftigen Nutzung des Spitalareals und zur medizinischen Versorgung der Region gemacht.Rezeption wurde umgestaltetFür ihr Projekt haben die Initianten mit dem Kanton als Eigentümer der Spitalliegenschaft einen Mietvertrag über 1000 Quadratmeter abgeschlossen. Die Räumlichkeiten des MAiH wurden in den letzten Wochen baulich leicht angepasst. Sie hätten versucht, mit wenig Aufwand die Spitalatmosphäre etwas verschwinden zu lassen, sagt Brei. In erster Linie sei die Rezeption als Herzstück der Praxis umgestaltet worden. «Die Patientinnen und Patienten werden nun an einem sehr einladenden Empfang begrüsst, der auch von Tageslicht erhellt wird.» Ansonsten hätten nur kleinere Renovationen durchführt werden müssen. So wurden die Schiebetür in den neuen Endoskopieräumlichkeiten und der Boden in der Physiotherapie ersetzt.Das MAiH-Team besteht aus Ärztinnen und Ärzten, zwei Physiotherapeutinnen, Pflegenden sowie medizinischen Praxisassistentinnen und Sekretärinnen. Mit Thomas Langer gehört erst ein Hausarzt zu Gruppe. Langer hat seine Praxis kürzlich von Wolfhalden ins neue Ärztezentrum nach Heiden verlegt. Dabei soll es allerdings nicht bleiben. «Es wird unsere grosse Herausforderung sein, in den nächsten Monaten weitere Hausärzte für die Arbeit im MAiH zu gewinnen», sagt Brei. Leider würden es die neuen, seit Anfang Jahr geltenden Bestimmungen des Bundes nicht einfacher machen, Kollegen oder Kolleginnen zu rekrutieren. «Wir sind aber zuversichtlich, dass wir bald ein erweitertes Angebot bezüglich Hausarztmedizin anbieten können.»Notwendig sein wird dies auch, weil in den nächsten Jahren mehrere Hausärzte im Vorderland pensioniert werden. Aus diesem Grund werden ab September im MAiH in einem Halbjahres-Turnus Assistenzärzte in der Hausarztmedizin ausgebildet. Dies erfolgt gemäss Brei in Zusammenarbeit mit dem St. Galler Programm für Weiterbildung in Hausarztmedizin.Spitex Vorderland bietet Wundsprechstunde anVorgesehen ist, dass im MAiH in naher Zukunft weitere Fachdisziplinen dazukommen. Entsprechende Verhandlungen laufen zurzeit. Weil aber noch nichts spruchreif ist, kann Brei dazu keine weiteren Auskünfte geben.Bereits klar ist hingegen die künftige Rolle der Spitex Vorderland. Sie wird ab Juni in den Räumlichkeiten des ehemaligen Spitals Heiden Wundsprechstunden und Sprechstunden durch die psychiatrische Pflege durchführen. «Es freut uns sehr, dass wir hier die Zusammenarbeit intensivieren können», sagt Brei. Abgesehen davon wird der Svar die Dialyse wieder aufnehmen. Dass dieses Angebot aufrechterhalten werden könne, sei für die Region sehr wichtig, betont MAiH-Geschäftsführerin Pascale Brei.

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