28.01.2021

Ärzte warten auf Nachschub

Die Praxen im Rheintal brauchen mehr Impfstoff. Die Wartelisten mit den Impfwilligen werden immer länger.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Susi MiaraSeit dieser Woche wird auch im Rheintal in den Arztpraxen geimpft. Die Impfdosen reichten jedoch nicht weit. «Wir haben 60 Impfdosen erhalten, die wir innerhalb von zwei Tagen verabreicht haben», sagt Roman Würth vom Ärztehaus Widnau. Rund 100 Patienten warten nun auf die nächste Lieferung und die Warteliste wird täglich länger. Wann weiter geimpft wird, weiss der Allgemeinmediziner nicht. «Im Februar sollte die nächste Lieferung eintreffen», sagt er. Noch sei nicht klar, ob diese als zweite Dosis für bereits Geimpfte vorgesehen ist, oder ob damit weitere Patienten geimpft werden können.«Unsere Impfdosen haben wir den Patienten am Montag und Dienstag verabreicht», sagt Roman Würth. Geimpft wurde jeweils abends, nach den offiziellen Sprechstunden. Da die geöffneten Injektionsfläschchen nur kurze Zeit haltbar sind, wurden jeweils zehn Personen gleichzeitig aufgeboten, denn der Inhalt eines Fläschchens reicht für zehn Personen.Den Impfstoff selbst in der Apotheke abholenFür die Region Rheintal zwischen Rüthi und St. Margrethen hat die Sternen-Apotheke in Altstätten den Vertrieb übernommen. «Am Montag erhielten wir 1500 Dosen des Moderna-Impfstoffs», sagt Dominik Schnell. Diese wurden an 25 Arzt- und Gruppenpraxen verteilt. Wer wie viele Impfdosen erhält, bestimmt das Gesundheitsamt St. Gallen. «Bekommen haben die Ärzte weniger als die Hälfte der angeforderten Impfdosen», sagt Schnell. Den Impfstoff müssen die Ärzte selbst in der Sternen-Apotheke abholen und in Kühlboxen, wenn möglich ohne starke Erschütterungen, in die Praxen transportieren. Dort können die Dosen 30 Tage im Kühlschrank gelagert werden. Bei Raumtemperatur sind die Vials (so werden die Injektionsfläschchen genannt) nur noch sechs Stunden haltbar.Wann die nächste Lieferung in Altstätten eintrifft, weiss Dominik Schnell nicht. Mit weiteren 1500 Dosen rechnet er Mitte Februar. Ob diese für die zweite Impfung vorgesehen sind oder weiteren Patienten zur Verfügung stehen werden, stehe noch nicht fest. Die zweite Impfung sollte nach vier Wochen verabreicht werden. Die Ärzteschaft wurde jedoch angewiesen, den Termin für die zweite Dosis nicht vor dem 5. März anzusetzen, weil vorher der Impfstoff knapp werden könnte.Mit einer grösseren Lieferung rechnet Dominik Schnell erst wieder im März. In absehbarer Zeit – vermutlich ab April – soll es dann auch möglich sein, sich in Apotheken impfen zu lassen.

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