Der «Töni» war schon lange vor der Eröffnung des Skilifts ein beliebter Skiberg. Zu jeder Wintersaison gehörten Abfahrten und Rennläufe hinunter nach Oberegg oder in Rheintaler Gemeinden. Ziel des Rennens 1945 war die Brücke bei der Sägerei im Fallbach. Der Oberegger Uhrengeschäft-Inhaber Armin Schmid (1916 – 2000) legte die Strecke in der Rekordzeit von lediglich zwei Minuten 35 Sekunden zurück. Nebst Beruf und Sport engagierte er sich auch in der Politik: 1950 wurde er Bezirkshauptmann, ab 1967 gehörte er als Zeugherr (Militärdirektor) der Kantonsregierung an.
![Drei Skipionierinnen, vor über 100 Jahren fotografiert vom Oberegger Adolf Sonderegger. Drei Skipionierinnen, vor über 100 Jahren fotografiert vom Oberegger Adolf Sonderegger.](/media/aigghyur/rez-oberegg.jpg?width=500)
Das Vorderland wurde im frühen 20. Jahrhundert Wintersportgebiet. Die Voralpenhügel mit ihren nördlich ausgerichteten Abhängen waren ideal und erwiesen sich als schneesicher. 1908 wurde der Skiclub Heiden gegründet, beliebte Skitourenziele waren der St. Anton, Kaien und der Fünfländerblick. 1932 folgte die Gründung des Skiclubs Oberegg, dessen Mitglieder jeden Winter die Abfahrtsrouten hinunter ins Dorf markierten. Sie appellierten an die Bauern, ihre Zäune zu entfernen. Skiproduzent war in den 1940er-Jahren der eine Wagnerei betreibende Josef Eugster-Schmid.
Bezüglich der Vorderländer Skilifte hatte Heiden die Nase vorn, wurde doch die Anlage auf den Bischofsberg im Dezember 1964 eröffnet. In Oberegg stand die Einrichtung eines Lifts erstmals 1958 zur Diskussion. Die von der Sägeweid (855 m ü. M.) bis zum Bürki auf 1110 Metern führende Anlage wurde aber erst auf die Saison 1965 / 66 fertiggestellt – gleichzeitig wie der Skilift Grub – Kaien. Wintersportfreunde erinnern sich mit Wehmut an vergangene schneereiche Winter und hoffen, dass die Vorderländer Schleppliftanlagen möglichst bald doch wieder in Betrieb gesetzt werden können.
Quelle: «Oberegger Geschichte» von David Aragai und Thomas Fuchs